Italien ist nicht nur eines der beliebtesten Urlaubsziele. Man trifft auch in Deutschland regelmäßig auf Italiener - zumindest dann, wenn man die Pizzeria um die Ecke aufsucht und sich dort eine der zahllosen Köstlichkeiten servieren lässt. Wie schön, bei all diesen Gelegenheiten durch ein paar wohl platzierte Sätze in der Landessprache der Einheimischen oder des Kellners glänzen zu können.
Um dies zu bewerkstelligen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann einen elektronischen Übersetzer mit in das Restaurant nehmen, der nicht nur die passenden Vokabeln liefert, sondern dank eingebautem Mikrofon auch gleich das Wort oder den Satz ausspricht. Oder man lernt die Sprache im Vorfeld, um keine Hilfsmittel vor Ort zu benötigen.
Hier kommen nun Sprachlernsysteme zum Einsatz, die teils sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen.
"Italienisch lernen mit The Grooves" setzen auf einen Bereich der Suggestopädie, um wichtige Vokabeln und Phrasen zu vermitteln. Zu angenehmer Musik präsentieren Sprecher Worte und Sätze, die ein Anfänger etwa bei einem Urlaub in Italien beherrschen sollte. Entsprechend lautet auch der Werbetext: Nicht lernen, nur hören!
Dies besagt freilich nicht, dass man beim Anhören der CD nichts lernt, sondern dass man dabei eben keine Vokabeln pauken muss. Man kann entspannt in seinem Sessel sitzen, der Musik und den gesprochenen Sätzen lauschen und nimmt ganz automatisch auf, was einem auf diese Weise vermittelt wird.
Das Konzept dahinter ist nicht neu. Die Suggestopädie wurde bereits in den 1960er Jahren entwickelt und wird seit einiger Zeit bei Sprachlernsystemen eingesetzt. Sie basiert auf dem Prinzip, dass das menschliche Hirn bei entspannter Atmosphäre (Alpha-Stadium) Lerninhalte besonders gut aufnehmen kann. Voraussetzung dafür ist, dass sich der Lernende auch entspannt und die Bedingungen dafür gut sind.

Hört man sich die CD an, so fallen sofort die wirklich groovigen Klänge auf, die nicht nur ins Ohr, sondern auch in die Beine gehen. Der Sound ist weit davon entfernt, nur Hintergrundmusik sein zu wollen. Fast schon ist man versucht, das Tanzbein zu schwingen. Doch dies ist nicht Sinn der Sache. Dies wird dem Zuhörer schnell klar, sobald die Stimmen der Sprecher erklingen, die - erst in Deutsch, dann auf Italienisch - einfache Sätze sprechen. Diese werden zudem mehrfach wiederholt, damit sie sich dem Lernenden einprägen.
Klingt die deutsche Sprecherin im ersten Track noch derart überzogen fröhlich, als sei sie auf Droge, so bessert sich dies im weiteren Verlauf. Jeder Track ist dabei einem Thema gewidmet. Von der einfachen Vorstellung geht es über Zahlen und Daten, Hotelbuchung, Restaurantbesuch und Verabredung hin zu gepflegtem Smalltalk über Lieblingsbücher und Filme. Da sich die CD an Einsteiger ohne jede Vorkenntnis richtet, wird der Lernende durch die Beschränkung auf diese typischen Urlaubsszenen nicht überfordert.
Das mitgelieferte Handbuch enthält alle gesprochenen Texte, gibt Hinweise zur Aussprache und erklärt kurz Besonderheiten der italienischen Grammatik.
Schaut man sich Musik und gesprochene Texte als Einheit an, so wirkt es etwas unruhig. Die Musik lockt zum rhythmischen Zappeln im Wohnzimmer, die Sprecher fallen mit ihrer teils überzogenen Aussprache auf. Da der Lernerfolg bei dieser Methode jedoch von der Entspannung des Zuhörers abhängt, hätte sowohl die Musikauswahl als auch die Sprechweise ruhiger sein müssen. So wirkt die CD zwar unterhaltsam, sich dabei zu entspannen fällt hingegen schwer.

Fazit: Ein interessanter Sprachlehrgang, der mit guter Musik und überaus motivierten Sprechern zu unterhalten weiß, gleichzeitig aber etwas zu unruhig wirkt, um die nötige Entspannung zu erreichen.