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Sehnlichst erwartet, liegt nun der dritte und abschließende Band der Conan-Reihe aus dem Heyne-Verlag vor, welche erstmals in deutscher Sprache alle Conan-Geschichten seines Erfinders Robert E. Howard in drei dicken Wälzern vereint. Im Original unter dem Titel "The Conquering Sword of Conan" veröffentlicht, deckt "Conan 3" den Zeitraum der Jahre 1934 und 1935 ab. Danach schrieb Howard nicht mehr über den muskelbepackten Cimmerer, und ein Jahr später, am 11. Juni 1936 schoss er sich eine Kugel in den Kopf.
Wie in den beiden vorangegangenen Bänden wird der Band mit einem Vorwort des zuständigen Illustrators - in diesem Fall Gregory Manchess - eingeleitet, in welchem dieser sein Verhältnis zu den Conan-Geschichten beschreibt. Darauf folgt eine Einführung von Patrice Louinet, dem Herausgeber der amerikanischen Ausgabe dieses Bandes, in der Louinet einen Überblick über die letzten Jahre Howards und die Weiterentwicklung Conans gibt.
In den Jahren 1934 und 1935 verfasste Howard fünf Geschichten über den Cimmerer: "Die Diener von Bît-Yakin" ("The Servants of Bit-Yakin"), "Jenseits des Schwarzen Flusses" ("Beyond the Black River"), "Der Schwarze Fremde" ("The Black Stranger"), "Die Menschenfresser von Zamboula" ("The Man-Eaters of Zamboula") und "Aus den Katakomben" ("Red Nails"). Vor allem letztere gilt als Favorit unter den Conan-Fans, und so verwundert es auch nicht, dass sie als Vorlage für einen derzeit entstehenden Conan-Zeichentrickfilm genommen wurde. Aber auch die anderen enthaltenen Erzählungen werden gerne als Beispiel für Howards schriftstellerisches Können hergenommen. Tatsächlich lässt sich vor allem in punkto Charakterzeichnung und Plotaufbau eine erneute Weiterentwicklung im Vergleich zu den in "Conan 1" und "Conan 2" enthaltenen Geschichten erkennen.
Der zweite Teil des Buches ist wieder Entwürfen, Exposés und Notizen aus Howards Erbe vorbehalten. In ein Brief an eine P. Schuyler Miller nimmt der Autor Stellung zu Conans Schicksal nach den Erzählungen - ebenfalls ein sehr interessanter Aspekt.
Das Buch schließt mit dem obligatorischen Anhang, in dem der dritte Teil der Hyborischen Genesis, Veröffentlichungsnachweise sowie die zwei bereits bekannten Karten Hyboreas enthalten sind.
Auch die Optik kommt in "Conan 3" nicht zu kurz. Neben zahlreichen Illustrationen liefern sieben schön gemachte Farbtafeln von Gregory Manchess einen dritten individuellen Eindruck diverser Szenen der Geschichten, doch lässt sich nur schwer ein Vergleich zu den Farbtafeln der beiden Vorgängerbände anstellen. Zu verschieden sind die Stile der drei Künstler, und doch schafft es jeder von ihnen, den Barbaren und seine Welt beeindruckend darzustellen.
Wer bereits "Conan 1" und "Conan 2" daheim stehen hat, wird an "Conan 3" nicht vorbeikommen. Auch diesmal lohnt sich der Kauf - nicht nur, um für Vollständigkeit im Bücherregal zu sorgen, sondern auch, um nicht einige der besten Conan-Geschichten aus der Spätphase von Howards Schaffen zu verpassen. Der Preis ist für diese Leistung vollauf gerechtfertigt, auch wenn man sich gewünscht hätte, die drei Bände auch als Hardcover angeboten bekommen zu haben.