Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Ton | |
Burgfräulein Bö ist verärgert. Sie muss die ganze Zeit die Burg putzen, während Ritter Rost schon seit Stunden auf dem Klo sitzt und Zeitung liest. Dabei verliert selbst das geduldigste Burgfräulein irgendwann die Nerven. Ihr Drache Koks kann ihr auch nicht helfen, da dieser mit Schnupfen ans Bett gefesselt ist und es ihm schrecklich schlecht geht. Da sucht Bö Hilfe von außerhalb. Der Zauberspiegel hilft ihr dabei und so bestellt sie einen Diener, der statt ihrer den ganzen Dreck wegputzen soll.
Ein paar Minuten später steht auch schon Prinz Protz vor der Tür. Er ist höflich, sauber und adrett und ist entsetzt über den Zustand, der auf der Burg herrscht. Denn das ungewaschene Geschirr spaziert durch die Wohnung und demonstriert dagegen, wieder gewaschen zu werden. Als dann auch noch Ritter Rost endlich aus dem Klo auftaucht und Bö anfaucht, warum alles noch so dreckig ist, hat Bö sich entschieden. Sie bleibt nicht mehr hier, sondern geht fort auf das Schloss von Prinz Protz.
Auf dem Pferd des Prinzen reiten sie durch den Fabelwesenwald. Nun muss Ritter Rost alleine mit seinem Dreck fertig werden. Todesmutig nimmt er den Kampf auf und schafft Ordnung. Der Drache Koks ist positiv überrascht, wenn auch die Umsetzung nicht ganz vollkommen ist. Er gibt Ritter Rost ein paar Tipps, wie er es besser machen kann.
Währenddessen erreichen Bö und Protz das Schloss. Es ist herrlich sauber, Tauben steigen auf und sie wird herzlich von Prinz Protz? Mutter begrüßt. Doch bald stellt sich heraus, dass es ganz schön anstrengend ist, immer sauber zu bleiben. Nichts darf man anfassen, nichts tun, am besten nur still dasitzen und schön sein. Davon hat Bö bald die Nase voll und entwickelt einen Fluchtplan.
Wie immer begeistert die Geschichte von Ritter Rost mit eingängigen fetzigen Liedern. Auf der beiliegenden CD wird die Geschichte erzählt und die Lieder gesungen. Der dazugehörige Text und die Noten stehen im Buch selbst. Ob nun der Drache Koks über seinen Schnupfen singt oder Prinz Protz erklärt, das alles verboten, verboten, verboten ist, ist die Melodie jedes Mal so mitreißend, dass man bald schon selbst mitsingen kann.
Das behandelte Thema Schmutz und Ordnung wird pfiffig und witzig geschildert. Ohne erhobenen Zeigefinger wird erklärt, weshalb dreckig nicht gut ist. Das andere Extrem der absoluten Sauberkeit wird ebenso auf die Schippe genommen. Kinder sind begeistert von den lustigen Liedern und singen gerne mit. Die Zeichnungen sind im Gegensatz zu anderen Büchern kantig und etwas düster. Doch trotzdem oder vielleicht gerade deswegen werden sie von den kleinen Lesern angenommen.
Sehr schön ist, dass die Lieder moderne Musik beinhalten. Ein Stück ist eher Blues, ein anderes eher Rap und so ist es auch für Erwachsene erträglich, die CD mehrmals vorgespielt zu bekommen.
Ich für meinen Teil bin begeistert von Ritter Rost. Die Reihe sticht als lobendes Vorbild aus der Masse der Kinderlieder heraus. Gerade für lange Autofahrten und langweiliges Zugfahren die ideale Beschäftigung. Und es ist sehr nett, sich selbst dabei zu ertappen, wie man Ritter Rost-Ohrwürmer vor sich her summt. Wirklich für alle Kinder ab vier oder fünf Jahren zu empfehlen.