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Auf der Pirateninsel gibt es ein Geschäft, in dem alles gekauft und verkauft wird. Die Preise sprechen allerdings ihre eigene Sprache und der Ladenbesitzer weiß, wie er an Geld kommt. Als Willy eines Tages an dem Geschäft vorbei kommt, hört er von innen eine Schlägerei und kurz darauf fliegt ein Mann auf die Straße, der dem Ladenbesitzer anscheinend Hochzeitseinladungen verkaufen wollte. Als Willy allerdings erfährt, dass es sich um die Einladungen für Camillas Hochzeit handelt, bekommt er einen Schreck und gibt sogar sechs Goldmünzen aus, um eine solche Einladung und vor allem die Informationen darüber zu erhalten.
Willy weiß, dass Camilla niemals freiwillig jemand anderen heiraten würde als ihn und vermutet, dass ihr Onkel, Gouverneur Breitseit, hinter dieser Hochzeit steckt. Willy überlegt eifrig, wie er diese Hochzeit verhindern kann und beschließt schließlich, einen gefährlichen Plan auszuführen. Er geht zu Käptn Roger, bei dem er Bootsmann ist, und erzählt ihm von einem Schatz, den Gouverneur Breitseit auf seinem Schiff transportieren möchte. Käptn Roger reagiert wie von Willy geplant und will den Schatz haben. Dass es sich dabei um Willys große Liebe Camilla handelt, verschweigt Willy absichtlich. Wird er sie auf diesem Weg retten können oder muss Camilla den widerlichen McGeyer heiraten?
Spätestens seit "Der Fluch der Karibik" sind Piratengeschichten nicht nur für Kinder interessant, sondern auch ältere Kinder haben wieder ein Interesse daran. Allerdings bedeutet das auch, dass gerade die Erwachsenen den Hörspielen von Europa eine andere Erwartungshaltung entgegenbringen als Kinder, die den Film nicht gesehen haben.
Die Geschichte allerdings wird diesen Erwartungen nicht gerecht. Auch wenn sie am Anfang schön ausführlich ist und man das Gefühl hat, mit Willy auf dem Weg zu Camillas Rettung zu sein, gibt es ab dem Punkt, wo er Camilla begegnet, viel zu viele glückliche Zufälle für Willy, und die restliche Handlung kann man ohne wirklich nachzudenken vorhersagen. Dadurch verliert die Geschichte an Spannung und wird langweilig, auch wenn die Figuren sehr gut ausgearbeitet sind und ihren eigenen Charme besitzen.
Die Aufmachung des Hörspiels ist durch die Zeichnungen sehr schick geworden und lädt regelrecht zum Hören ein. Die Stimmung, die durch die Hintergrundgeräusche und die Musik während der Geschichte geschaffen wird, ist phänomenal. Selten gibt es ein Hörspiel, das vom Flair her in sich so stimmig ist und dabei keine technischen Makel aufweist. Die Stimmen sind - auch wenn sie teilweise durch die dargestellte Entfernung etwas leiser sind - gut zu verstehen und die Akkustik ist sehr klar.
Fazit:
Selten gab es ein Hörspiel mit einem solchen Flair und einer solchen Akkustik, bei dem aber die Geschichte den Hörer langweilt. Schade!