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 Zur Zukunft Europas

Wirtschaftsethische Probleme der Europäischen Union


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis


Welche Zukunft hat Europa, nachdem Frankreich und die Niederlande durch Volksentscheide den Entwurf einer europäischen Verfassung abgelehnt haben? Soll die Türkei der EU beitreten? Wie steht es mit der Demokratie in der Union oder mit der Wirtschaftskraft?
Diese und andere Fragen wurden bei der Jahrestagung der Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaft und Ethik e.V. (GWE) in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe "Wirtschaft" der Studiengemeinschaft WORT und WISSEN (W+W) vom 10. bis 13. November 2005 behandelt.
Das vorliegende Buch ist der Tagungsband zu diesem Treffen, in dem die meisten der dort gehaltenen Beiträge veröffentlicht wurden.

Das Buch beginnt mit einem "Vorwort und Überblick". Dies bedeutet, dass neben der allgemeinen Einführung in die Fragestellung der Tagung auch bei einzelnen Beiträgen kurz zusammengefasst werden. Somit kann der Leser entscheiden, ob einer der Aufsätze für ihn interessant oder geeignet ist, und noch mal schnell den Inhalt des Beitrags überfliegen, falls man seine Erinnerung auffrischen möchte.

Der erste Beitrag "Sind wir in guter Verfassung?" fragt nach der Lage Europas und seiner Verfassung. Dieser Beitrag dürfte für alle interessant sein, die sich mit Europa und seinem Einigungsprozess beschäftigen.
"Quo vadis Europa?" ist dagegen nur für Juristen verständlich. Zu sehr klammert sich der Autor an Gesetzestexte und Paragraphen, als dass juristische Laien dem etwas abgewinnen könnten.
Das nächste Kapitel "Die Problematik der Kompetenzverteilung zwischen der EU und ihren Mitgliedsstaaten" hat zwar eine ähnliche, Europa-kritische Ausrichtung, ist aber weitgehend allgemein verständlicher formuliert, so dass man hier den Argumenten des Autors folgen kann.
Der Beitrag "Die wirtschaftliche Zukunft Kontinentaleuropas im weltweiten Systemwettbewerb" leidet etwas an ihrem Alter. In Zeiten immer höherer Steuerschätzungen glaubt man nicht mehr so einfach an wirtschaftliche Probleme der Marktwirtschaft und dass sich Kontinentaleuropa an das angloamerikanische Vorbild anpassen müsse. Und auch die Einschätzung des Autors, dass nun die Zeit der "Symbolpolitik" vorbei sei, da es sonst zur Abwanderung von Arbeitsplätzen kommen könnte, scheint die jüngste Vergangenheit nicht gerade zu bestätigen.
Passend zu diesem Thema beschäftigt sich der nächste Beitrag mit dem internationalen "Standortwettbewerb" und den daraus folgenden ethnischen Konsequenzen. Haupt sieht in der Standortkonkurrenz nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Chance zur Entwicklung.

Anschließend folgt die Frage nach dem Beitritt der Türkei unter Berücksichtigung von wirtschaftsethnischen und ökonomischen Interessen. Auch dieser Beitrag dürfte auf breites Interesse treffen, da er verständlich geschrieben ist. Hier werden nacheinander Fragen bearbeitet, damit der Leser mit diesen Informationen selbst entscheiden kann, ob ein EU-Beitritt der Türkei zu befürworten ist oder nicht - auch wenn der Autor am Ende ein eindeutig positives Votum abgibt.
Danach folgt ein Beitrag über die Geschichte der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, der zeigt, dass die Bemühungen um eine gemeinsame Geldpolitik fast so alt sind wie die Bemühungen um die europäische Integration. Daneben geht es aber auch um "stabiles Geld" und die Frage nach dessen Preis und Bedeutung für die Länder.
Im letzten Beitrag des Buches wird die Frage nach dem "Gottesbezug in der Europäischen Verfassung" behandelt. Es geht um die Frage nach dem christlichen Europa und die Konsequenzen eines (möglichen) Gottbezugs in einer europäischen Verfassung in Bezug auf einen möglichen EU-Beitritt der Türkei.

Den Beiträgen in "Zur Zukunft Europas" merkt man ihren Ursprung bei der Jahrestagung durchaus an. Die Beiträge sind entweder kurze Einleitungen zu einem Thema oder kontroverse Diskussionsgrundlagen. Die Qualität der Beiträge ist dabei sehr unterschiedlich und dürfte auf Leser verschiedener Fachrichtungen jeweils anders wirken. Natürlich liegt der Schwerpunkt und Fokus der Beiträge immer wieder auf der Wirtschaft - nur schaffen es einige Beiträge eher, ein breiteres Publikum anzusprechen, als andere.
Wer sich für den europäischen Einigungsprozess interessiert, dürfte Beiträge finden, die jede Diskussion bereichern können.

Susanne Fischer



Softcover | Erschienen: 01. März 2007 | ISBN: 9783825803421 | Preis: 29,90 Euro | 264 Seiten | Sprache: Deutsch

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