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 Creepers

Autoren: David Morell
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Creepers, also Menschen, die in alte, leerstehende Gebäude eindringen, um dort dem Odem des Alten nachzuspüren, stehen im Mittelpunkt dieses Romans.
Eine solche verschworene Gruppe um den alternden Professor Conklin beschließt, in ein seit Jahren leerstehendes und zum Abbruch freigegebenes Hotel einzusteigen, um darin noch einmal das Flair der alten Zeit zu erleben. Weder wollen sie zerstören noch wollen sie etwas stehlen. Dies würde gegen die Ehre der Creepers verstoßen.
Neu bei diesem Unternehmen, als Gast sozusagen, ist ein Journalist mit von der Partie, der über diese eine Aktion im Besonderen und über die Gruppe im Allgemeinen schreiben will.
Ausgestattet mit all den Werkzeugen und Utensilien, die sie für ihr Vorhaben benötigen, klettern sie durch einen alten Tunnel in das Paragon-Hotel, welches seit 1968 für Touristen geschlossen ist und seit Anfang der Siebziger leer steht. Einst von einem spleenigen Millionär erbaut, sieht es nun seinem Abriss entgegen.
Schon bald nach ihrer Ankunft müssen sie feststellen, dass das Haus seine Tücken hat. Doch damit haben sie gerechnet, denn dies ist bei alten Gebäuden oft der Fall. Womit sie nicht gerechnet haben, ist das Fremde, das in der Dunkelheit lauert. Im Angesicht der zunehmenden Gefahr müssen sie zudem entdecken, dass auch unter den Creepers nicht alle mit offenen Karten gespielt haben.
Ein tödliches Spiel beginnt.

Der Roman beschreibt die Ereignisse eines einzigen Abends. Auch beschränkt sich die Handlung auf diesen einen Ort, das Paragon Hotel. Die Story an sich ist dabei nicht sonderlich innovativ. X Personen gehen hinaus, bedeutend weniger kommen heraus. Dazwischen liegen Unfälle und grauenvolle Morde. Dem Buch darum einen ausgefeilten Plot zu bescheinigen, wäre sicherlich falsch. Ja, hin und wieder bekommt man als Leser den Eindruck, als habe der Autor nachträglich einen guten Einfall oder eine Lücke in der Handlung durch eine rasche, seltsame Wendung überbrückt.
Dennoch ist dieser Roman ein Pageturner, denn das Tempo, mit dem die Geschichte erzählt wird, ist derart hoch, dass man kaum zum Nachdenken kommt. Der Autor beschränkt sich zumeist auf die wesentlichen Charaktermerkmale der Protagonisten. Das genügt der Story und lenkt nicht ab. An manchen Stellen allerdings wünscht man sich ein bisschen mehr Tiefgang. Rasant wird die Handlung vorwärts getrieben. Action und Schock wechseln sich mit kurzen Erholungsphasen ab. Humor ist sehr sparsam vertreten, Erotik gibt es keine. Dafür werden verschiedene Ängste bedient. Dunkelheit, seltsam anmutende Tiere und Höhe; für jede Phobie ist etwas dabei. Man verfolgt die Flucht der Protagonisten durch das Haus, ihre verzweifelten Versuche, ihm zu entkommen, und oftmals glaubt man, das hektische Atmen der Personen hören zu können.
Auf dem Altar der Action wurde leider die Nachhaltigkeit geopfert. Schließt man das Buch, ist der Inhalt nach kurzer Zeit vergessen. Kein Dinner, sondern ein rascher Snack, den man bald verschlungen hat.

Fazit:
Ein Thriller, der den Leser mitzureißen vermag. Die Charaktere sind glaubwürdig beschrieben, bleiben aber teils ein bisschen blass, teils sind sie ein wenig überbetont. Auch wirken manche Stellen wie nachgeschoben. Dennoch ist es ein Buch, das man kaum aus der Hand legen kann. Morrrell zeigt hier, dass er einer ganz Großen auf dem Gebiet der Action-Thriller ist. Doch auch wenn sich der Klappentext so liest, ist dieses Buch kein Horrorthriller. Das Übernatürliche bleibt außen vor.

Gunter Arentzen



Taschenbuch | Erschienen: 1. Dezember 2006 | ISBN: 9783426634479 | Preis: 7,95 Euro | 437 Seiten | Sprache: Deutsch

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