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 Anita Blake, Band 4: Gierige Schatten

Ein Anita Blake-Roman

Serie: Anita Blake, Band 4
Autoren: Laurell K. Hamilton
Übersetzer: Angela Koonen
Verlag: Bastei Lübbe

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Das Leben könnte für Anita Blake so schön sein. Sie ist aus dem Bann des Meistervampirs der Stadt befreit, ihr Job bei Animator Inc. ist zurzeit relativ ruhig und sie hat einen festen Freund.
Aber da fangen die Probleme auch schon an. Richard, ihr Freund, ist ein Werwolf. Sein Rudel arbeitet eng mit dem Jean-Claude, dem Vampirmeister von St. Louis zusammen - und zu allem Überfluss kämpft Richard auch noch um die Vorherrschaft in seinem Rudel. Traditionell ist dies ein Kampf auf Leben und Tod, auch wenn Richard eher eine friedliebende Natur ist.

Als Anita dies von Jean-Claude und nicht von ihrem Freund erfährt, ist sie sauer. Aber erst eine Einladung ins Lunatic Café (so auch der Originaltitel des Buches) lässt sie an Richard zweifeln. Marcus, derzeitiger Leitwolf und Konkurrent ihres Freundes, will Anita in einer geheimnisvollen Angelegenheit um Hilfe bitten. Allerdings hat er nicht mit Anitas Sturheit gerechnet. Als Anita sich weigert, ihre Waffe abzugeben und sich Marcus unterzuordnen - und Marcus sie nicht gewähren lassen kann, um seinen Ruf als starker Rudelführer zu wahren - stirbt Marcus? Bodyguard durch Anitas Hand und wird in einem Blutbad von den anderen Lykanthrophen gefressen. Dieses Erlebnis erinnert Anita daran, dass Lykanthrophen und besonders Werwölfe eben doch Raubtiere sind und keine Menschen.

Trotzdem beschließt Anita, Marcus zu helfen. Denn es geht in dem Fall um verschwundene Leute, besser gesagt Lykanthrophen, also Gestaltenwandler wie Anitas Freund Richard. Und die halten sich traditionell von öffentlichen Behörden fern, um nicht als Monster "geoutet" zu werden - auch wenn Diskriminierung verboten ist.
Ehe es sich Miss Blake versehen kann, hat sie auch noch einen Mordfall, bei dem ein Mann von einem Lykanthrophen ermordet wurde, und bösartige Hexen am Hals. Nicht zu vergessen, dass Jean-Claude sich im Kampf um Anitas Herz nicht so einfach geschlagen geben will. Was wiederum eine eifersüchtige und ziemlich gewalttätige Vampirdame auf den Plan ruft.

Von allen bisherigen vier Anita Blake Bänden ist "Gierige Schatten" das schwächste Buch. Irgendwo am Anfang von Band drei ist Laurell Hamilton leider der Humor ausgegangen und ihre Heldin Anita droht langsam zu einem zynischen, etwas verbitterten Wesen zu verkommen. Was wirklich tragisch ist, denn der Humor hat die ersten Bände zu einem wahren Genuss gemacht.
Dazu kommt, dass man diesmal noch nicht einmal einen spannenden Kriminalfall zum Schmökern und Mitraten hat. Anitas Fall, oder besser die Fälle, sind eher schmückendes Beiwerk. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem verkorksten Privatleben der Heldin, das durch Richard keine Bereicherung erfahren hat, sondern nur noch nervig ist. Anita verwechselt Lust mit Liebe und glaubt an eine Zukunft mit einem Mann, der ihre Jobs nicht akzeptiert und mit dessen Verhalten sie nicht wirklich klarkommt. In diesem Fall ist eher Richards häusliche Seite gemeint und nicht der Wolf in ihm.
Aber immerhin kommt das Buch mit weniger harten bis ekligen Szenen aus, die in Band zwei ihren bisherigen Höhepunkt hatten.

Einzige Lichtpunkte sind die Szenen mit Jean-Claude, die noch immer zum Spannendsten und Köstlichsten in dem ganzen Buch zählen. Anitas "guter" Freund Edward wird inzwischen zwar auch etwas oft eingesetzt für jemanden, der nicht in der Stadt wohnt, ist aber immer noch interessanter als Richard. Positiv sollte auch bemerkt werden, dass Laurell Hamilton auf Kontinuität in ihren Büchern achtet und immer mal wieder Anspielungen auf vorherige Geschichten einstreut. Alte Sünden oder Heldentaten der Charaktere werden nicht vergessen, sie spielen immer noch eine Rolle, auch wenn sie nicht immer Konsequenzen nach sich ziehen. Dies könnte allerdings für Leser ein Problem werden, die die Bücher nicht in der korrekten Reihenfolge lesen.

Auch wenn das Ende fast schon lästig geschrieben ist, möchte man sofort zum nächsten Abenteuer von Anita greifen, nachdem man das Buch beendet hat. "Gierige Schatten" mag das bisher schwächste Buch der Serie sein - aber es ist immer noch eine Klasse für sich.

Susanne Fischer



Taschenbuch | Erschienen: 1. März 2006 | ISBN: 9783404154661 | Originaltitel: The Lunatic Café | Preis: 7,95 Euro | 459 Seiten | Sprache: Deutsch

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