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Edvard Munch ist einer der bekanntesten Maler und sein Bild "Der Schrei" erreichte einen solchen Weltruhm, dass nicht davor zurückgeschreckt wurde, es im August 2004 am helllichten Tage und unter Waffengewalt aus dem Munch-museet in Oslo zu stehlen.
Aber auch die anderen Werke des Künstlers und Pioniers der Moderne verdienen Beachtung und Aufmerksamkeit. Diese wird Maler und Werk im Buch "Edvard Munch - Zeichen der Moderne" aus dem Verlag Hatje Cantz zuteil. Das Buch ist der Katalog zur Ausstellung in der Fondation Beyler und der Kunsthalle Würth.
Eine zentrale Frage bei der Konzeption und Zusammenstellung der Ausstellung war die nach der Modernität in Munchs Werk, durchlief der Künstler doch die Phasen vom radikalen jungen Erneuerer in der Zeit von 1880 bis 1892 bis hin zum Vorläufer und Begründer des Expressionismus. Anhand von über hundertdreißig Gemälden und fünfundachtzig Arbeiten auf Papier wird Munchs Beitrag zur Moderne sowie das Verschwinden und Neuentstehen des Motivischen in seiner Kunst ermittelt.
Thema sind auch Munchs experimentelle Verfahren, mit denen er sich seinen Generalthemen wie Vergehen und Zerstörung, aber auch Werden und Schöpfung näherte. Besonders genannt sei hier die so genannte Rosskur, bei der der Maler seine Werke ins Freie stellte und den Kräften der Natur überließ.
Zu nennen ist aber auch Munchs Überschreitung von Gattungsgrenzen der Malerei: Er arbeitet mit Druckgrafiken ebenso wie mit Fotografie und Collagen.
All dies wird nun in "Edvard Munch - Zeichen der Moderne" thematisiert und aufgegriffen. Das Buch beginnt mit einem Vorwort und drei Aufsätzen zu Munch und seinem Werk.
Mit diesem Wissen kann man dann den chronologisch in sechs Stationen eingeteilten Hauptteil betrachten. Zu jeder Station gibt es eine kurze Einleitung, dann folgen die Bilder in einer wirklich guten Druckqualität und intensiven Farben. Meist wird einem Bild eine Seite eingeräumt, nur zusammenhängende Werke müssen sich den Platz teilen, sind so aber gut zu vergleichen.
Sehr interessant sind auch die Fotos am Anfang und Ende des Buches, die den Maler bei der Arbeit zu verschiedenen Zeiten seines Lebens zeigen. Somit kann man sich wirklich ein Bild von Edvard Munch machen.
Zum Abschluss folgen eine Biografie des Malers und der Ausstellungskatalog sowie Bibliografie und Fotonachweis.
Wer sich für die Malerei von Edvard Munch interessiert und die Wandlungen dieses Malers nachvollziehen möchte, ist mit diesem Buch bestens aufgehoben. Man wird viele Bilder wiedererkennen, die man vielleicht gar nicht Munch zugeordnet hat, und kann sich durch die Vielseitigkeit des Malers immer wieder überraschen lassen. Dieses Buch wird der interessanten Persönlichkeit Edvard Munchs gerecht.