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Wer auf die DVD-Hülle schaut und "Experiment" liest, sollte den vorliegenden Film nicht mit dem brillanten deutschen Psychothriller "Das Experiment" mit Moritz Bleibtreu verwechseln. "Experiment" ist ein englischer Science-Fiction-Thriller, der auf diversen Festivals einige Ehrungen erhielt, oftmals als "Bester Sci-Fi-Film".
Zwei Menschen in einer fremden Stadt. Zwei Menschen ohne Gedächtnis. Während Anna mitten in Prag aus einem Transporter geworfen und einfach liegen gelassen wird, wacht Morgan in der Moldau treibend auf. Beide können sich weder daran erinnern, wer sie sind, noch, wie sie überhaupt dorthin gekommen sind. Zu Anfang bereiten beiden noch die einfachsten Dinge Schwierigkeiten
fast so, als habe jemand sich an ihren Gehirnen zu schaffen gemacht.
Anna und Morgan treffen, nicht rein zufällig, schließlich aufeinander und versuchen, sich gemeinsam aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Sie ahnen nicht, dass man jeden ihrer Schritte aufs Genauste beobachtet und dass sie lediglich Marionetten in einem Spiel sind, das ihre Vorstellungskraft zu übersteigen droht.
Wer sind diese Schattenmänner, die Anna und Morgan nachspionieren, und welches Ziel haben sie? Woher stammt der Gedächtnisverlust der beiden? Werden sie sich zurückerinnern können, wer sie sind? Und wer ist das seltsame Mädchen, das Anna gesehen hat?
95 Minuten Laufzeit hat der englische Sci-Fi-Thriller. Klingt die Ausgangssituation noch reizvoll - Mann und Frau ohne Erinnerung in einer fremden Stadt -, scheint Regisseur Dan Turner alles daran zu setzen, eben nicht die interessanten Möglichkeiten dieser Lage auszuschöpfen, sondern lieber gleich von Anfang an viele Hinweise darauf zu geben, was passiert ist und warum Anna und Morgan durch Prag taumeln müssen.
Mit fortschreitender Handlung spaltet sich die zunächst skeptische Meinung über den Film. Einerseits ist er handwerklich ordentlich; die Schauspieler sind, abgesehen von der hysterisch-übermotivierten Georgina French, ganz gut, und die Grundidee hinter dem Film verspricht zumindest Spannung. Leider aber verliert sich der Film in zu aussagelosen Bildern und Gesprächen. Man möchte meinen, da hätte man trotz der verhältnismäßig normalen Laufzeit noch einiges kürzen können, denn Spannung will nicht einmal beim Finale des Films aufkommen. Darüber hinaus kann der Zuschauer sich sehr schnell einen Reim auf viele Dinge machen, Gut und Böse sind ohne große Überraschungen klar definiert, Motive und Hintergedanken lassen sich gut herausfiltern.
Das Beste, was der Film zu präsentieren imstande ist, sind ein unerwartetes Ende und die eine oder andere Kompromisslosigkeit, die man in so vielen Hollywoodfilmen mit Happy End vermisst. Hier arbeitet "Experiment" deutlich schonungsloser und gegen die Erwartungshaltung. Immerhin das kann wirklich gefallen.
Grausam schlecht ist die Synchronisation ausgefallen. Solch schwachen osteuropäischen Akzent ist man sonst nur aus billigen Komödien gewohnt. Da sollte man lieber zur englischen Fassung mit deutschen Untertiteln greifen.
Die DVD bietet außer dem Film und der Möglichkeit, ihn auf Englisch mit deutschen Untertiteln anzusehen, nur noch eine Fotogalerie und eine Trailershow mit wirklich schlechten asiatischen Filmen. Allerdings kann man diesen Trailern einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen, und so sollte der Zuschauer sich wenigstens spaßeshalber den einen oder anderen ansehen.