Der 1810 in Zelazowa Wola in der Nähe von Warschau in Polen geborene Fryderyk Chopin offenbart bereits im Alter von zwei Jahren eine tiefgreifende, ihn verstörende Liebe zur Musik. Der kleine Fryderyk weint beim Klavierspiel der Mutter.
Sein Vater, Professor für französische Sprache und Literatur in Warschau, erkennt, dass er seinem Sohn besondere Aufmerksamkeit und sehr gute Lehrer bieten muss, um ihn glücklich zu machen. Doch die politischen Verhältnisse in Polen und die angegriffene Gesundheit sind immer wieder Hinderungsgründe für Fryderyk seiner Liebe zur Musik Genüge zu tun.
Er komponiert und geht völlig in seiner Musik auf, wird aber immer wieder ans Bett gefesselt.
Sein Ruf als Wunderkind weist weit über Polen hinaus.
Seine Liebe zu George Sand, der berühmten, gegen alle Konventionen der damaligen Zeit handelnder französischer Schriftstellerin, beherrscht sein Privatleben zehn Jahre lang.
Doch sein schweres Lungenleiden verschlimmert sich immer weiter, so dass seine Freunde bereits im Herbst 1848 das Schlimmste Befürchten.

Das kurze, dramatische, von der Liebe zur Musik und der zur Schriftstellerin George Sand bestimmte Leben des berühmtesten polnischen Komponisten und Klaviervirtuosen Fryderyk Franciszek Szopen, in der damals für Komponisten üblichen französischen Schreibweise Frédéric François Chopin ist oft Anlass für Biografien gewesen.
Lene Mayer-Skumanz hat gemeinsam mit dem Illustrator Winfried Opgenoorth versucht, diese Geschichte kindgerecht zu erzählen. Dem zur Seite gestellt wird eine CD mit den berühmtesten Stücken Chopins. Die siebzehn Titel beweisen, dass der polnische Komponist Unsterblickeit erlangt hat. Viele der Stücke sind wahre Ohrwürmer, die man schon oft gehört und bewundert hat.

Neben der perfekten CD und Titelauswahl fällt der Text der Biografie ein wenig ab. Meist ist er zwar leicht verständlich und für Kinder und Jugendliche ein Quell der Information und des Interesses, gelegentlich aber auch mit zuviel Pathos und Rührung behaftet.
Die neunundzwanzig Seiten geben einen guten Überblick über das wechselvolle Leben des Komponisten und dramatisieren vor allem sein Hingabe zur Musik und seine unerfüllte Liebe zu zwei jungen Frauen. Seine lange Partnerschaft zu George Sand wird seltsam unprätentiös und ohne Tiefgang gestreift. Hauptgesichtspunkt ist immer wieder Gesundheit und Werk des Fryderyk Chopin - so die grundsätzlich gewählte Schreibweise des Namens.

Leider fallen die Illustrationen gegen Musik und Text weit ab. Sie sind in mehrfacher Hinsicht zu komplex für Kinder. Immer wieder wird eine imaginäre Gestalt eingeflochten und das ineinander Verschachteln verschiedener Inhalte verwirren den Betrachter nachhaltig. Dies ist um so bedauerlicher, als dass die Bilder in einem wundervoll naiven, liebenswerten Stil gehalten sind und durchaus zu Begeisterung Anlass geben könnten.

Insgesamt kann man diese Biografie nur empfehlen. Die Qualität der CD und die dort getroffene Auswahl der Musikstücke ist wundervoll, die Biografie gut und lesenswert und wer sich viel Zeit nimmt und die Bilder betrachtet, dem erschließen sich die inneren wie die äußeren Welten des Frédéric Chopin auf eine neue, interessante Art und Weise.