Prüfungsangst? Lernen in letzter Sekunde? Blackouts bei der ersten wichtigen Frage? Die schriftliche Arbeit wird so lange vor sich hergeschoben, bis sie höchstens in einer Marathonsitzung zu bewältigen ist, wenn überhaupt?
Bei all diesen Problemen, bis hin zu Panikattacken und Angstgefühlen, will Hans-Christian Kossaks Buch "Lernen leicht gemacht" helfen, so dass man am Ende gut vorbereitet und ohne Prüfungsangst zum Erfolg gelangen kann.

Das vorliegende Buch soll als ein Kurs in fünf Teilen fungieren, um am Ende besser lernen zu können. Im ersten Teil werden die Grundlagen des Buches erklärt und die Vorteile der Hypnose eingeführt. Menschen, denen sich beim Wort Hypnose die Nackenhaare aufstellen, sollten sich vielleicht an dieser Stelle überlegen, anderswo Hilfe zu bekommen.
Im zweiten Kurs werden die Arbeitstechniken zur Verbesserung des Lernens vorgestellt. Die Palette reicht hier vom Aufräumen bis hin zu Korrekturen für schriftliche Arbeiten.
Danach folgen im dritten Teil psychologische Lerngesetze, die man sofort verstehen und anwenden soll.
Der vierte Teil dürfte dann wieder für Menschen mit Hypnosephobie etwas schwerer werden, denn hier geht es um Autohypnose und Autosuggestion - alles, um das Lernverhalten gewinnbringender zu gestalten.
Im letzten Teil gibt es dann Tipps, um die Prüfungsvorbereitung zu verbessern - allerdings wieder mit Hypnoseübungen.
Im Anhang finden sich eine Checkliste zur Selbstkontrolle, eine Zusammenfassung der wichtigsten Thesen, eine Erklärung der SQ3R-Methode und jeweils ein Kalender für die eigenen täglichen Aktivitäten und die Klausur- und Examensplanung, die man kopieren und selbst ausfüllen kann.
Wer sich nicht sicher ist, ob einem die Methoden des Buches zusagen, dürfte mit einem Blick in den Anhang belehrt sein.

Es wurde bei dem Buch versucht, die Kapitel in den einzelnen Kursteilen so kurz und prägnant wie möglich zu gestalten, um so möglichst wenig unnötige Theorie einzubringen. Dabei werden neben Tipps auch Warnungen vor Fehlern gegeben. Einige der Übungen, wie die Autosuggestion, sollten nach Angaben des Autors regelmäßig durchgeführt werden. Zudem rät er, die Kapitel wie einen Kurs der Reihe nach zu absolvieren, auch wenn die einzelnen Teile in sich abgeschlossen sind.
Zur besseren Orientierung sind besondere Hinweise in einem grauen Kästchen hervorgehoben, damit man sie später schnell wieder findet.

Das Buch richtet sich an alle Lernenden, die ihr Arbeits- und Lernverhalten verbessern und ökonomisieren wollen. Die vorgestellten Methoden basieren auf Ergebnissen der Hirn-, Gedächtnis- und Lernforschung und wurden schon umfassend in der Praxis erprobt.
Hauptthese ist dabei, dass man auch gutes Lernen erlernen kann, wie zum Beispiel eine Fremdsprache. Dabei beschränkt sich das Buch nicht nur auf die Optimierung des Verhaltens - der Arbeitsplatz wird bei der Gelegenheit ebenfalls in Angriff genommen.
Dabei kommt viel Altbekanntes wieder zum Tragen, wie Lernkarteien oder die Tatsache, dass man sich selbst motivieren und möglichst viele Erfolgserlebnisse einplanen sollte.

Es gibt sicher viele Menschen, denen dieses Buch und seine Methoden helfen werden. Leute, die in Lernstress und Prüfungsangst geraten, weil sie sich vor dem Lernen drücken, dürften aller Wahrscheinlichkeit auch die Übungen dieses Buches irgendwann abbrechen und wieder in alte Verfahrensweisen zurückfallen.

Im Grunde bietet "Lernen leicht gemacht" nette Tipps, die einem beim Erlernen von besseren Lernmethoden helfen könnten, aber nicht zwangsläufig müssen.