Wenn es etwas gibt, das die Schönheit der Natur zu steigern weiß, so ist es der Winter. Vertraute Sommerlandschaften werden durch das weiße Kleid des Schnees derart verändert, dass sie dem Betrachter wie eine fremde, neue Welt vorkommen mögen. Gerade für begeisterte Wanderer bieten daher Winter- und Schneelandschaften ein unvergleichliches Erlebnis, doch scheuen sich viele Menschen, Wandertouren im Winter zu unternehmen. Oftmals hört man hierbei die Ausrede von der Kälte, doch ist es oftmals die Bequemlichkeit, die einen in der warmen Stube sitzen bleiben lässt. Dass bei einer Wandertour im Winter grundlegend andere Vorbereitungen getroffen werden müssen, versteht sich von selbst.

Ein sinnvoller und hilfreicher Ratgeber zu diesem Thema ist daher der im Reise Know-How Verlag erschienene Band "Winterwandern" aus der Feder von Rainer Höh. Das Buch umfasst 160 Seiten und ist in sechs Kapitel samt Anhang untergliedert.

Kapitel eins befasst sich mit dem Thema Ausrüstung und hier zuvorderst mit der passenden Kleidung. Der Autor macht deutlich, dass es nur wenige Dinge gibt, die wichtiger sind als die richtige Kleidung. Beachtet man ein paar einfache Gesetzmäßigkeiten, so sollte das Problem der Unterkühlung eigentlich kein Problem sein. In farbig unterlegten Textkästen findet der Leser sogar einige Empfehlungen des Autors. Da es sich bei Rainer Höh um einen Outdoor-Experten handelt, darf man davon ausgehen, dass es ihm hierbei nicht um Schleichwerbung, sondern um ernst gemeinte Ratschläge geht.

Der Rest von Kapitel eins befasst sich mit dem Rest der Ausrüstung wie Zelt, Schlafsack und Kocher. Eine vierseitige umfangreiche Checkliste schließt das Kapitel ab.

Kapitel zwei befasst sich auf knappen sechs Seiten mit dem Thema Proviant und der Frage, wie man seinem Körper die nötige Energie für einen längeren Outdoor-Aufenthalt in winterlichen Gebieten zuführt. Auch hier ist am Ende des Kapitels eine einseitige Checkliste enthalten.

Nachdem sich Kapitel eins und zwei mit den Vorbereitungen befasst haben, geht es bei den folgenden drei Kapiteln um den Aufenthalt draußen in der Natur. Kapitel drei handelt von den verschiedenen winterlichen Bodenverhältnissen und wie man sich darauf gut fortbewegen kann beziehungsweise welche Vorsichtsmaßnahmen es dabei zu beachten gibt. Kapitel vier schildert die verschiedenen Varianten eines Wintercamps inklusive der Anleitung eines Iglubaus. Kapitel fünf schließlich gibt einen kurzen Abriss über die Gefahren, die einem Winterwanderer für Leib und Leben drohen, namentlich Unterkühlung, Erfrierungen, Lawinengefahr und Schneeblindheit. Knappe Hinweise zum Thema Erste Hilfe sind ebenfalls enthalten, allerdings können hier weitere Informationen abseits des Buches nicht schaden, da "Winterwandern" in erster Linie auf die Vermeidung solcher Gefahrensituationen baut.

Kapitel sechs ist eine umfassende Sammlung an Adressen für Ausrüstung, Wintertouren sowie diverser Internetlinks. Eine kurze Bibliografie sowie Hinweise zu weiteren Büchern aus dem Reise Know-How Verlag schließen den Band ab.

"Winterwandern" erläutert auf knappen 160 Seiten die wesentlichen Dinge, die es bei einer Outdoor-Unternehmung im Winter zu beachten gilt. Es versteht sich von selbst, dass dieses Buch alleine nicht ausreicht, um einen blutigen Anfänger auf eine mehrtägige Tour durch die winterlichen Alpen optimal vorzubereiten. Noch immer ist für so einen Fall ein guter Lehrmeister und eigene praktische Erfahrung notwendig. Doch für den Einstieg und die Aneignung der notwendigen Grundlagen ist dieser Band durchweg zu empfehlen.