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George Clinton ist tot. Tief in der Hölle tagt Luzifer mit seinen Vertrauten. Gemeinsam mit Belial, Lamia, Ariman, Azrael, dem Weißen Tod und dem Anti-Christen überlegt er, wie er die Herrschaft über die Welt erlangen kann. Vor allem aber planen sie die Rache an Jac Longdong, der bisher ihre Pläne zunichte machte.
Im Verlaufe der Tagung kommt von jedem der finsteren Gesellen ein Vorschlag, wie er die Menschen quälen könnte. Nun ja, von fast jedem der Gesellen, denn Satan erinnert sich daran, dass ihn Ariman hintergehen wollte. Und so wird dieser auf seine letzte Reise geschickt und ausgeschaltet. Aber gerade diese Tat ist es, die Satans Sohn auf eine Idee bringt. Gibt es doch das Auge des Todes, einen Stein mit großer, magischer Kraft. Vor allem, wenn der Stein und das Ejakulat Luzifers zusammengefügt werden.
Auch Jac Longdong und seine Helfer erfahren von dem magischen Stein. Nach letzten Informationen befindet sich dieser in Argentinien. Longdong und seine Helfer brechen auf, um das Auge des Todes zu finden und so das Unheil aufzuhalten ...
Die Serie "Jac Longdong" ist darauf ausgelegt, bekannte Horror-Serien zu persiflieren. Sie nimmt sich selbst nicht ernst und die Geschichten sind entsprechend abgedreht.
Eine Persiflage kann man auf verschiedene Arten machen. Eine Möglichkeit ist, die Eigenheiten des zugrunde liegenden Originals liebevoll und überspitzt darzustellen. Eine andere, leider allzu oft gewählte Möglichkeit ist es, das Thema des Originals so weit ins Absurde zu führen und mit überdrehten Szenen zu spicken, dass kaum noch etwas von dem zugrunde liegenden Werk übrig bleibt. Als Beispiel mögen hier die "Scary-Movie"-Filme dienen.
Die Macher von "Jac Longdong" haben bedauerlicherweise ebenfalls den letzten Weg gewählt. Sie mischen abgedrehte Szenen mit plattem Humor und servieren dem Zuhörer so ein Hörspiel, das zwar bekannte Horror-Serien zitiert, nicht aber persifliert. Zudem wirken die benutzten Witze teils eher bemüht denn lustig. Falsch ausgesprochene Redewendungen à la "Sie treiben mich noch in den Urin" statt "Ruin" kennt man seit den sechziger Jahren. Ebenfalls bemüht komisch wirken die Stimmen, welche den Personen mitgegeben wurden. Auch hier erscheint das Hörspiel den Humor längst vergangener Zeiten benutzen zu wollen. Möglichst alles soll lustig sein; die Namen, die Stimmen, die Handlung und die Dialoge. Gemischt mit reichlich Fäkalsprache und einem vertrottelten Protagonisten, für den vielleicht Inspektor Clouseau Pate stand, wird den Zuhörern ein angeblich humoriges Hörspiel präsentiert, das aber bereits nach wenigen Minuten nur noch nervend wirkt.
Die technische Umsetzung des Stoffes ist gelungen. Die Effekte wirken gut, Dialoge und Musik kommen klar aus den Boxen. Auch leisten sich die Sprecher keine Fehler, sondern sind stets dicht an ihrer Rolle. Doch all das kann das Hörspiel nicht retten. Lustig ist eben anders und es reicht einfach nicht, niedersten Humor mit einer bizarren Story zu mischen, um ein gelungenes Stück abzuliefern.
Fazit: Persiflagen können gut sein. Dieses Hörspiel ist es leider nicht. Es sei denn, es kann für einen Zuhörer gar nicht platt und überdreht genug sein. Patienten nach einer Lobotomie testen mit dem Hörspiel ihr Schmerzempfinden.