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 Auf leisen Pfoten

Die Katze in der Kunst


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


In Deutschland leben rund siebeneinhalb Millionen Katzen, in Frankreich und Großbritannien sind es sogar noch mehr. Seit Jahrhunderten sind sie mit die beliebtesten Haustiere, die auch immer wieder in der Kultur eine große Rolle spielten. So gibt es in vielen Ländern der Erde Katzenmuseen. Da wundert es nicht, dass Katzen auch auf die Kunst, und hier besonders auf die Malerei, einen besonderen Einfluss hatten. Immer wieder gab es Katzen, die "ihre" Künstler zu ganz besonderen Bildern anregten.
Eine Auswahl will nun das Buch "Auf leisen Pfoten. Die Katze in der Kunst" zeigen.
Ähnliche Bücher zu dem Thema Katzen in der Kunst sind bisher eher selten und kommen, wenn überhaupt, dann meist aus Frankreich.

Nach einem sehr kurzen Vorwort des Verlages gibt Erika Rödiger-Diruf einen Einblick in das Thema "Die Katze in der Kunst". Hier wird zunächst erklärt, was in diesem Buch nicht behandelt wird: Katzen in Literatur oder Werbung werden genauso ausgeklammert, wie die Darstellung von Katzen in außereuropäischen Kulturen - auch wenn der Katze dort, wie zum Beispiel in Japan, eine große Bedeutung in der Kunst zukommt. Wobei hier bemerkt werden sollte, dass Comics von dieser Beschränkung ausgenommen sind. Das Konzept des Projektes konzentriert sich auf eine Zeit, als die Katze zunehmend Haustier des Bürgertums wurde und damit vom reinen Nutztier zum Familienmitglied aufstieg, bis hin zu unseren modernen, katzenvernarrten Zeiten.
Dieser interessante Aufsatz zu den Katzen in der Kunst ist mit zahlreichen schwarzweißen Abbildungen versehen und führt so gut in dieses Thema der Kunst- und Gesellschaftsgeschichte ein.

Danach geht es im Hauptteil mit den Bildern zum Thema weiter. Hier wird in fünfzehn Kapiteln gezeigt, wie Katzen in der Kunst dargestellt wurden. Es geht los mit Katzenbildern vor achtzehnhundert, über das 19. Jahrhundert zur modernen Malerei. Etwas seltenere Schwerpunkte sind dabei die Malerei der 1920er Jahre oder Comics und satirische Zeichnungen. Berücksichtigt werden aber auch Photos und Plastiken.
Bei jedem der Kapitel gibt es eine doppelseitige Einführung, bevor die Bilder - meist eins auf einer Seite - gezeigt werden. Die Informationen zu den Bildern sind dabei spärlich gesät - Maler, Name und Entstehungszeit -, möchte man mehr zu den einzelnen Kunstwerken wissen, muss man auf den Anhang zurückgreifen. Hier sind die Künstler - aufgeteilt in Gemälde, Arbeiten auf Papier, Plastik, Fotografie und Naive Kunst und Art Brut - alphabetisch geordnet.

Der Hauptteil der Darstellungen dieses Buches liegt im Bereich Moderne - darunter sind so bekannte Namen wie Max Pechstein, Franz Marc oder Andy Warhol. Bei den Comics dürfen Garfield und Tom und Jerry natürlich nicht fehlen.
Diese Gewichtung mag diejenigen enttäuschen, die sich einen möglichst kompletten Überblick über Katzen in der Kunst gewünscht hätten. Auch kommen berühmte Gemälde von Impressionisten nur im Aufsatz von Erika Rödiger-Diruf vor, werden aber nicht im Hautteil gezeigt. Das ist bedauerlich, lässt auf der anderen Seite natürlich auch Platz für weniger berühmte Künstler, ermöglicht eben die Gewichtung auf die 1920er Jahre und lässt Raum für die Darstellung von Comics.

Wer sich für Moderne Kunst interessiert und Katzen liebt, ist mit diesem Buch bestens beraten. Alle anderen sollten vor dem Kauf einen Blick in diesem Band riskieren, um zu sehen, ob er den eigenen Geschmack trifft.

Susanne Fischer



Hardcover | Erschienen: 01. Dezember 2006 | ISBN: 9783939583103 | Preis: 29,80 Euro | 252 Seiten | Sprache: Deutsch

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