Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
"Das Rätsel der neunten Kobra" aus der Reihe "Die Kinder des Dschinn" ist der dritte Band, dass ein Abenteuer der Zwillinge John und Philippa erzählt.
John und Philippa Gaunt sind keine normalen Kinder, sie sind Dschinn und wurden von ihrem Onkel Nimrod in ihren Fähigkeiten trainiert. Auch ihre Mutter Layla ist ein Dschinn, sie lebt mit ihrem irdischen Mann zusammen und ist ausersehen der nächste Blaue Dschinn zu werden, was bedeutet, dass sie ihre Familie bald verlassen muss, was ihre Kinder jedoch noch nicht wissen.
Hier setzt nun der dritte Band an, John erwacht eines Nachts aus seinem Schlaf, da er Geräusche im Haus vernimmt. Zusammen mit seiner Schwester und seiner Mutter stellt er zwei Einbrecher, die das Haus durchsuchen. Kurzerhand werden die Einbrecher mit den Kräften der Mutter besiegt, leider kann man sie nun nicht mehr befragen, denn was wollten die Einbrecher im Haus der Gaunts?
Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass auch bei ihrem Zahnarzt eingebrochen wurde und das man die Weisheitszähne der Kinder klauen wollte, denn mit diesen ist man vor den Kräften des entsprechenden Dschinn geschützt. Die beiden Diebe haben jedoch einen Hinweis auf ihren Auftraggeber verloren, ein Medaillon, das zum geheimen Schlangenkult der acht Kobras gehört. Das Abenteuer beginnt, denn auch ihr Freund Dybbuk ist spurlos verschwunden. Die Hinweise führen nach Indien und dorthin wagen sich die Zwillinge und versuchen das Geheimnis der neunten Kobra zu lösen.
Die Geschichte ist gut, sie ist in sich schlüssig und bietet eine spannende Unterhaltung für Groß und Klein. Wer Angst hat, dass man ohne das Vorwissen aus den ersten beiden Bänden (das "Akhenaten-Abenteuer" und "Gefangen im Palast von Babylon") aufgeschmissen ist und der Story nicht folgen kann, liegt falsch. Zu Beginn des Buches gibt es einen groben Rückblick, der gut und knapp erzählt, was zuvor geschah.
Die Charaktere und Handlungen werden gut beschrieben, der gesamte Text lässt sich gut und vor allen Dingen flüssig lesen. Auch der Schauplatz des Buches, Indien, wird angemessen beschrieben, Kerr gelingt hier ein Spagat zwischen der Kultur der Inder und dem boomenden Dienstleistungssektor, denn beides wird in Geschichte eingeflochten. Gerade für die jüngeren Leser wurde eine nicht zu kleine Schriftgröße gewählt und Absätze strukturieren das Buch sehr gut.
Das Buch an sich ist ansprechend gestaltet, in einer grünen Metallfolie eingeschlagen mit Goldprägung und einer Kobra versehen, folgt es der Idee der früheren Bücher und so kann es sich durchaus sehen lassen. Aber auch im Inneren des Buches wurde auf die Gestaltung Rücksicht genommen, Kapitelanfänge wurden verziert (Vignette) und die Enden mit einer Borde versehen.
Im Vergleich zu den anderen beiden Büchern geht es hier nicht so turbulent zu, die Ereignisse spitzen sich zwar zu, kommen aber nicht an den Charme und die Ausmaße des ersten Bandes heran. Trotzdem ist die Umsetzung gelungen und es bereitet Spaß die knapp vierhundert Seiten zu lesen.
Die Fortsetzung der Serie ist gelungen, genauso wie die Wahl von Indien als Schauplatz, nachdem die Kinder in New York wohnen, mit ihrem Onkel London und Ägypten unsicher gemacht haben. Dazu trägt natürlich auch der Handlungsverlauf bei.
Ein ansprechendes Buch, das ein drittes Abenteuer der Zwillinge beschreibt. Humor und Spannung sind vorhanden, allerdings reicht die Story nicht an den Plot des ersten Buches heran. Trotzdem eine gelungene Serienfortsetzung.