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Einst war Troy ein brillanter Psychologe, doch nach dem Selbstmord seiner Frau Julianna hat er sich völlig verändert. Er lebt den Jetset, umgibt sich mit Prominenten und hat unzählige Frauengeschichten. Da bittet ihn ein Kollege um einen Gefallen. Eine junge Frau namens Lynn ist nach einem Selbstmordversuch seit eineinhalb Jahren in psychologischer Behandlung, doch keine Therapie scheint ihren posttraumatischen Zustand bessern zu können. Auch Troy hat lange Zeit keinen Erfolg, bis ihm eine scheinbar rettende Idee kommt. Er will sie zurück an den Ort bringen, wo sie das Trauma erlebt hat. Er will ihr zeigen, dass dieser Ort völlig normal ist. Er bringt sie in die Kleinstadt Silent Hill. Doch schnell muss Troy feststellen, dass nicht nur Lynns Dämonen real sind, sondern auch ein dunkles Geheimnis seiner eigenen Vergangenheit an diesem Ort zum Leben erwacht.
Währenddessen sieht sich eine Gruppe Goths das Video an, dass Lynn vor eineinhalb Jahren in Silent Hill drehte, dass sich jedoch mittlerweile verändert hat. Also beschließt das Mädchen Lauryn, der mysteriösen Stadt ebenfalls einen Besuch abzustatten.
"Silent Hill - Innerlich sterben" ist der zweite Band der deutschen "Silent Hill"-Comicreihe, während die Geschichte in den USA der erste veröffentlichte "Silent Hill"-Comic war. Ursprünglich erschien er in Form von fünf Einzelheften, die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren und wurde erst später als Paperback auf den Markt gebracht.
Die ersten beiden Teile erzählen die Geschichte von Troy und Lynn, während sich die übrigen drei Teile Lauryns Erlebnissen in Silent Hill widmen.
Wie in den meisten anderen Veröffentlichungen rund um die Geisterstadt Silent Hill ist auch dieser Comic nicht kanonisch in dem Sinne, dass die einzelnen Geschichten aufeinander aufbauen oder auf irgendeine Art zusammenhängen. Der Ort Silent Hill symbolisiert vielmehr eine Blaupause für den persönlichen Horror jedes einzelnen Protagonisten, ein Gruselkabinett, welches für jeden Besucher eine andere Form annimmt - der personifizierte Albtraum schlechthin.
"Innerlich sterben" ist gut geschrieben und mit interessanten Plotwandlungen versehen. Die Zeichnungen sind düster, grelle Farben werden nur spärlich verwendet. Der Zeichenstil selbst ist simpel gehalten, teilweise erinnern die einzelnen Bilder eher an Probeskizzen denn an fertige Comickästen. Interessant ist auch die thematische Abgrenzung der beiden Plots mithilfe von Farben. Während Troys und Lynns Geschichte eher von Ockertönen dominiert wird, so sind es bei Lauryns Erzählstrang eher Rottöne.
"Silent Hill - Innerlich sterben" passt sich perfekt in die Thematik der Reihe ein. Dass es sich hierbei nicht um einen Comic für Kinder handelt, dürfte klar sein. Fans der "Silent Hill"-Reihe sollten hier auf jeden Fall zugreifen, anderen Interessierten sei geraten, vor dem Kauf einen kurzen Blick hineinzuwerfen, um festzustellen, ob der sehr individuelle Zeichenstil den eigenen Geschmack trifft. Ansonsten ein äußerst gelungenes Produkt.