Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Satellitenaufnahmen aus dem All zeigen uns tagtäglich, wie die Welt, auf der wir leben, aussieht. Die Grenzen der einzelnen Länder sind metergenau festgelegt. Straßenkarten, Atlanten und Navigationssysteme zeigen uns in jeder Minute, wo wir sind. Für uns ist es kaum vorstellbar, nicht zu wissen, was hinter dem Horizont liegt. In der Antike war dies aber für einen Großteil der Menschen die Regel. Wo für sie "Die Grenzen der Welt" lagen, erklärt das vorliegende Sachbuch.
Am Anfang des Buches steht die Frage, woher wir überhaupt unser Wissen über die Antike beziehen können. Letztendlich muss man sich auf alte Dokumente und Funde verlassen. Hier berichten Zeitzeugen aus erster oder zweiter Hand von den geographischen Gegebenheiten, berichten Pilger über ihre Reiseroute, Feldherren über ihre Eroberungen und Händler über günstige Transportwege.
Wie die antike Welt eingeteilt war, beschreibt der Autor in Bezug auf die vier Himmelsrichtungen Westen, Norden, Osten und Süden. Ausgangspunkt ist entweder Griechenland oder Italien, da diese beiden Völker in Bezug auf die Erforschung und Schriftlegung einzelner Regionen am meisten Material hinterlassen haben. Doch gerade bei den römischen Schriften muss man zwischen Propaganda und Realität unterscheiden lernen. Dem gegenüber ist bei den Griechen vieles mit überlieferten Mythen vermischt. Mit Hilfe dieser überlieferten Berichte zeichnet der Autor ein anschauliches Bild der damaligen Weltvorstellung.
Auch große Unternehmungen haben viel unbekanntes Territorium erschlossen. Die Phönizier haben auf dem Gebiet der Seefahrt viele Erkundungen eingezogen. Auch die Vergrößerung des Besiedlungsraumes der Griechen brachte viele Informationen über fremde Küsten zutage. Selbst kriegerische Unternehmungen wie der "Zug der Zehntausend" bereicherten den geographischen Wissensschatz. Alexander der Große und Hannibal haben ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen. Ihre Unternehmungen werden besonders detailliert beleuchtet.
Anschaulich und informativ berichtet Holger Sonnabend über die geographischen Kenntnisse der Antike. Anhand vieler Beispiele und Berichte erhält der Leser ein umfassendes Bild über den damaligen Wissensstand und kann sich tiefer in das Wesen der damaligen Bevölkerung hineinversetzen.
Wer sich genauer mit Geographie vergangener Tage befassen oder einfach nur in das Thema hineinschnuppern möchte, erhält hier ein gut verständliches Sachbuch, das Lust auf mehr macht. Allerdings wäre es schön gewesen, würde das Buch mehr Karten enthalten.