Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Die Polizei findet die Leiche der 39-jährigen Tomoko Kariya. Ihr wurde ein Messer in den Bauch gestoßen und wenig später mit einem stupfen Gegenstand der Schädel eingeschlagen. Dann setzte der Täter die Frau in ihr Auto und flüchtete.
Inspektor Takagi untersucht noch den Fundort der Leiche, als seine Tochter Ran, Kogori Mori und Conan auftauchen. Sie berichten, dass Frau Karyia sie am Morgen beauftragt hatte, ihr Handy zu finden und sie bei ihr zu Hause danach gesucht haben. Als es unvermittelt wieder auftauchte, hielt man den Fall für erledigt und verabschiedete sich von der Frau. Conan fragt sich, ob das verschwundene und wiedergefundene Handy etwas mit dem Mord zu tun haben könnte.
Im zweiten Fall werden die "Detective Boys", also Mitsuhiko Tsuburaya, Genta Kojima, Ai Haibara, Ayumi Yoshida und Conan, durch Zufall Zeuge, wie ein mit einem Motorradhelm maskierter Mann ein Juweliergeschäft überfällt. Sie folgen mit Inspektor Takagi, der in dem Laden ein Geschenk für seine große Liebe kaufen wollte, dem Flüchtenden und stellen ihn auf dem Dach eines Hochhauses. Vor ihren Augen springt der Mann in die Tiefe. Als die Kinder und Takagi das Geländer erreichen, sehen sie den Täter tief unter ihnen auf dem Dach eines Lieferwagens liegen. Die eintreffende Polizei geht von Selbstmord aus. Nur Conan bemerkt, das etwas nicht stimmt.
Im dritten Fall besuchen Ran, Sonoko und Conan mit drei Magiern das Haus ihres berühmten Lehrmeisters. Als wenig später einer der drei Magier ums Leben kommt, bemerkt nur Conan, dass ein Zaubertrick hinter der Tat steckt.
Drei gänzlich unterschiedliche Kriminalfälle sind Gegenstand des 47. Bandes rund um den kleinen Meisterdetektiv Conan Edogawa.
Der erste Fall ist selten unsinnig. Weder Tat noch Tathergang, Auflösung und Motiv können überzeugen. Eine derartige Fülle an Zufällen, an den Haaren herbeigezogenen Bedingungen und Ungereimtheiten sind selten in einem Aoyama-Krimi. Hier stimmt einfach nichts. Das Motiv ist lächerlich, die Tat albern, der Täter nicht überzeugend und peinlich.
Dennoch ist für Fans die Lektüre unverzichtbar, denn der Autor verbindet die Auflösung dieses Mordes sehr geschickt mit der Frage, ob Ran dem kleinen Conan auf die Schliche kommt und ob sie herausfindet, dass er ihr geliebter Shinichi ist. Sie hat Verdacht geschöpft und wie es Conan gelingt, diesen Verdacht zu zerstreuen, ist meisterhaft, sehr komisch und höchst spannend gemacht.
Fall Zwei beschäftigt sich mit einem vermeintlichen Selbstmord und dem Vorgehen des Täters. Leider ist die Konstruktion des Mordes völlig unmöglich und totaler Unsinn. Solch krasse Logikfehler sind bei Aoyama selten. Da auch Motiv und Auflösung selten dämlich verlaufen und nicht nachzuvollziehen sind, kann man diesen Fall nur aus totales Desaster werten.
Der dritte, sehr kurze Kriminalfall, der entgegen den Gepflogenheiten der Endlosserie - auf der letzten Seite dieses Bandes aufgelöst wird, ist hingegen logisch und höchst kunstvoll arrangiert. Leider fallen hier Motiv und Charakter des Täters stark ab, so dass nur die Ermittlung und Auflösung Spaß machen, weniger aber die sehr kurze moralische Standpauke, die Conan dem Täter hält.
Aber auch in diesem Fall lässt Aoyama eine parallele Handlung einfließen, die sehr lustig und unterhaltsam ist. Hier ist es die schwierige Liebesbeziehung zwischen Heiji Hattori, dem "Meisterdetektiv des Ostens" und seiner Freundin Kazuha Toyama, die thematisiert wird.
Dieser Band der Manga-Serie ist für Fans ein absolutes Muss. Sie erfahren viel über Ran und ihre Beziehung zu Shinichi und über Heiji und Kazuha. Doch neben diesen komischen Elementen können vor allem der erste und der zweite Fall nicht überzeugen. Zu unwahrscheinlich ist die Tat und zu lächerlich wirkt die Beichte des Täters. Da auch der dritte Fall nicht zu Begeisterungsstürmen einlädt, können Gelegenheitsleser der Conan-Mangas auf diesen Band getrost verzichten.