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Mia Thermopolis ist ein Teenager, der mit ihrer Mutter, einer Künstlerin, in einem Loft lebt. Sie ist 14 Jahre alt, hält sich für zu groß und schmalbrüstig, träumt von Josh Richter, dem Star der Schule und hasst Mathe.
Eines Tages erfährt sie, dass ihr Vater der regierende Fürst von Genovia, einem kleinen europäischen Staat zwischen Monaco und Frankreich, ist und sie somit die Kronprinzessin. Leider hält sich Mia für ganz und gar ungeeignet, Prinzessin zu sein, denn schließlich ist sie keine blonde, selbstsichere Schönheit, sondern schüchtern und allgemein untalentiert.
Wie Mia langsam aber unsicher in Richtung "Selbstaktualisierung" (soll heißen "Aufbau eines Selbstbewusstseins") stolpert, wird in diesem Buch witzig und abwechslungsreich in Form von Tagebucheinträgen geschildert, und dabei so ganz nebenbei das ein oder andere Teenagerfilm-Klischee auf den Arm genommen. Bei alledem darf natürlich auch nicht die Unterstützung von Lilly, ihrer besten Freundin, einem etwas zickigen Junggenie, deren Bruder Michael, dem seltsamen jungen russichen Geigenvirtuosen Boris und dem allerzeit anwesenden, sympathischen Bodyguard Lars fehlen.
Das witzigste am Buch sind eigentlich Mias eigene Komplexe, die dem Leser so offensichtlich als eben diese erscheinen und ihr selbst als vollkommen ernst zu nehmende Probleme. Das Seltsame ist eigentlich auch, dass dieses leicht überreagierende, ganz und gar nicht konforme Mädel dem Leser trotz allem irgendwie sympatisch wird, sodass man sogar mit ihr mitfühlen kann - mit all ihren Schwächen und Stärken und durch alle ihre großen und kleinen Probleme.
"Plötzlich Prinzessin" glänzt ansonsten vor allem durch den recht pfiffigen Schreibstil, der es schafft, durch simple Tagebucheinträge ein Portrait einer ganzen Sippe von sehr amerikanischen Teenagern zu schaffen, die oft nicht so recht wissen, wohin mit ihrem Leben und ihrer Zeit. Und dadurch, dass Mias Probleme ein wenig überdreht, oft aber auch sehr einfühlsam geschildert werden, wirken die eigenen Probleme des Lesers gar nicht mehr so tragisch. Und wenn Mia dann hin und wieder in ihren Schilderungen arg hysterisch wirkt, dann ist das auch zu verzeihen.
Das Buch ist eine leichte und schnelle Lektüre, bei der aber gerade Leserinnen, die über die Pubertät inzwischen auch hinaus sind, hin und wieder ein wenig Tiefgang vermissen werden. Ansonsten bietet es jedoch in vollen Zügen zu genießende Trivialliteratur.