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Die 2b schreibt einen Mathetest, die Schüler grübeln. Plötzlich ertönt ein leises Bimmeln, und gleich darauf poltert es im Flur ganz laut. Alle Kinder stürmen hinaus und schauen sich um, doch es gibt nichts Auffälliges zu sehen.
Oder doch? Anton, Ben und ihre Freundin Caro sind entschlossen, diesen Fall zu lösen, und gehen sogleich auf Spurensuche. Hat vielleicht ein frecher Kobold den Papierkorb umgeworfen und Inas Jacke vom Haken gerissen?
Nach der Pause sollte eigentlich Handarbeitsstunde sein, aber die Wollknäuel und anderen Arbeitsmaterialien hat jemand aus dem Schrank gezerrt und wüste Unordnung hinterlassen. Immerhin finden die Schuldetektive einen Trick, um den Fluchtweg der Täter festzustellen - und den Beweis für die Tatsache, dass es sich um zwei Schuldige handeln muss.
Als Nächster bekommt der Hausmeister an seinem Kakaostand den Übermut der Kobolde zu spüren. Eine Milchflasche ist umgekippt und zerbrochen. Toll, da gibt es reichlich Fußspuren in der Milchpfütze! Leider stammen die meisten von den Detektiven selbst und vom Hausmeister …
Laura vermisst ihr Pausenbrot. Aber diesmal haben die Kobolde einen Fehler gemacht, denn die Detektive finden etwas, das mit der Schule nichts zu tun hat, und das nur vom Pausenbrotdieb stammen kann.
Mit ihrem Fundgegenstand locken die Kinder den Täter an - und erleben eine lustige Überraschung. Denn Kobolde gibt es natürlich nicht.
Fünfunddreißig Textseiten für Sechsjährige, das scheint auf den ersten Blick ein wenig lang im Rahmen einer einzigen Geschichte. Doch zum einen ist die Geschichte in fünf Kapitel von überschaubarem Umfang eingeteilt, und zum anderen nehmen auf den einzelnen Seiten die Illustrationen sehr viel mehr Platz ein als der Text. Die lustigen, pfiffigen Bilder lockern den Text angenehm auf und laden zudem zum genauen Hinschauen ein, denn hier und da verbirgt sich auf einem Bild die Lösung eines in der Geschichte aufgestellten Rätsels. Im Anhang kann man übrigens die richtigen Antworten dazu nachschlagen. Dank der großen serifenlosen Fibelschrift lässt sich die Geschichte gut lesen, auch für Leseanfänger. Wörter werden am Zeilenende nicht getrennt, und die Zeilenumbrüche sind zudem so gesetzt, dass auch inhaltliche und sprachsyntaktische Zusammenhänge nicht auseinander gerissen werden. Der Wortschatz entspricht dem von Erstklässlern. Dass die Helden der Erzählung ein Jahr älter sind als der Kern der Zielgruppe, wertet sie in den Augen der Leserschaft auf.
Die fröhliche, turbulente und spannende Geschichte orientiert sich inhaltlich sehr gut an den Erwartungen und Bedürfnissen der Zielgruppe. Sie ist auch nicht zu komplex. Trotzdem - oder wegen der guten Verständlichkeit - verfolgen die Leser gebannt die Ermittlungserfolge der Schuldetektive und rätseln mit ihnen zusammen, wer wohl das ganze heillose Durcheinander anrichtet und Pausenbrote klaut.
Ben, Anton und Caro wirken authentisch und entsprechen in der Geschichte ihren Steckbriefen auf der ersten und letzten Doppelseite, das heißt, sie sind jeweils eigenständige Charaktere, und dies, verbunden mit den Rätseln, die zusammen mit den Helden zu lösen sind, regt die Leser zum Mitdenken an.
Nach der Lektüre bleibt dann nur noch der Wunsch, in der eigenen Schule möge es auch einmal so zugehen!
Das Buch ist somit sehr gut auf die Zielgruppe zugeschnitten und ermöglicht längeres Lesen in einer einzelnen Geschichte, ohne zu ermüden. Dank der robusten Aufmachung übersteht es die Herausforderungen, die es im Kinderzimmer erwarten. Geschichte und Illustrationen ergänzen einander und sind miteinander durch die Rätsel auch unmittelbar verbunden.
So macht Lesenlernen Spaß.