Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Mia Thermopolis, Prinzessin in Ausbildung, hat ein Problem: Sie ist Schulsprecherin und die SV ist bankrott. Das eigentliche Problem daran ist aber, dass Mia nun fürchten muss, von einer Kampfkunstbegabten Asiatin, die die Rede zur diesjährigen Abschlussfeier halten sollte - für die nun kein Geld mehr da ist - auf äußerst schmerzhafte Wiese umgebracht zu werden. Dazu schlittert ihre Beziehung mit Micheal in eine Krise hinein, für die sie, wie sie sich eingestehen muss, auch noch ganz alleine verantwortlich ist. Auch ihre Freunde sind ihr in dieser äußerst schweren Zeit keine große Hilfe. Sandkastenfreundin Lilly ist nämlich vollauf mit der Herausgabe eines neuen Literaturmagazins beschäftigt, das Mia bis auf die Knochen blamieren könnte.
Wiedereinmal schafft es Mia nicht, ihre Probleme selbst zu lösen, sondern fragt andere um Hilfe. Während von anderen immer wieder der geniale Vorschlag kommt, Kerzen zu verkaufen, um die SV-Kasse zu retten, organisiert Mias königliche Großmutter kurzerhand eine Musical-Aufführung, die vor allem ihrem eigenen Image förderlich sein soll.
Auf ein neues widmet sich Meg Cabot den Freuden und Ängsten des Teenagers Mia, ohne dabei den Wortwitz und die leichte Ironie des ersten Bandes eingebüßt zu haben. Die bekannte Protagonistin ist höchstens etwas reifer geworden und wirkt dafür weniger hysterisch. Trotzdem schafft sie es noch immer, von einer abstrusen Situation in die nächste zu schlittern, und jede einzelne davon wird natürlich im vorliegenden Tagebuch farbenfroh beschrieben. Äußerst unterhaltsam sind auch ihre Briefe an den toten Dr. Jung, den Erfinder der Lehre der Selbstaktualisierung, ein Ziel, das Mia tatsächlich so langsam aufzugeben zu scheint. Insgesamt wirkt Mia in diesem Buch ernsthafter und selbstsicherer als zuvor, was dazu führt, dass sich der Leser etwas mehr mit ihr indentifizieren kann.
Trotzdem fragt man sich als Leser oft, ob ihre zahlreichen Probleme nicht viel einfacher zu lösen wären, würde sie nur mal selbst richtig Hand anlegen und sich trauen, selbst Initiative zu ergreifen, anstatt Ausflüchte zu machen. Erfreulich dabei ist, dass das Mädchen in diesem Buch sich in dieser Hinsicht endlich einmal zu entwickeln scheint und es tatsächlich schafft, selbstständiger zu werden.
Die anderen Charaktäre sind so pointiert getroffen wie zuvor, allen voran natürlich Lilly, junge Feministin mit eigener Fernsehschow, die tyrannische Grandmère, die zerstreute Mutter, der scheinbar perfekte Freund und nicht zuletzt die persönliche Nemesis Lana, und sie alle machen Mia das Leben schwer. Und gerade diese Nebenfiguren sind es auch, die dem Buch wirklich Leben einhauchen, Karikaturen immer wieder auftretender High-School-Charaktere, manchmal sehr sympatisch und manchmal einfach komisch, wie die so überspitzt dagestellte Grandmère.
Das Buch ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Auch wenn man nicht direkt von Anspruch sprechen kann, so bietet es kurzweilige Unterhaltung für alle Mädchen und alle Frauen, die sich noch allzu gut ihrer Teenagerzeit entsinnen können.
Was ein wenig stört, sind die quitschpinke Aufmachung und die Covergestaltung, die dann doch eher an ein Kinderbuch erinnert.