Im Jahre 1284 lebt die Stadt Neuss von den Pilgern, die das St. Quirinus-Münster besuchen möchten. Doch es kommt Bewegung in die Stadt, als auf einmal Kaiser Friedrich II. wiederkehrt. In seiner vorherigen Regierungszeit blühte die Kultur und die Steuerlast war erfreulich gering. Als er in Italien starb, kam das Gerücht auf, dass er sich lediglich zurückgezogen habe, um in Zeiten der Not wiederzukehren. Sein Nachfolger König Rudolf von Habsburg hob die Steuern an und presste das letzte Geld aus dem Volk. Kein Wunder, dass man jubelt, als ein Fremder in die Stadt einkehrt, der behauptet, der leibhaftige Kaiser Friedrich zu sein.

Neuss ist auch die Heimat von Marcus, einem kleinen Taschendieb. Gemeinsam mit dem Älteren Jonas hält er sich über Wasser und ab und an finden sie Unterschlupf bei dem gutmütigen Gastwirt Berthold Janssen. Doch eines Tages liegt Jonas mit gebrochenem Genick im Weinkeller des Gasthofes. Marcus ahnt, dass diese Tat etwas mit den beiden seltsamen Gestalten zu tun hat, denen sie eine Ledertasche gestohlen haben. Scheinbar steht auf dem Pergament, das sie dort drin gefunden haben, etwas, was von höchster Wichtigkeit ist. Marcus spürt, dass auch sein Leben in Gefahr ist und flieht aus der Stadt. Aber es bleibt ihm keine andere Wahl als irgendwann wieder zurückzukehren, denn er, die beiden Bestohlenen und der wiedergekehrte Kaiser sind eng miteinander verbunden.

"Das Pergament des Todes" ist ein historischer Roman, der als Grundlage tatsächliche geschichtliche Ereignisse der Stadt Neuss hernimmt. Um diese feststehenden historischen Tatsachen spinnt der Autor eine spannende Geschichte um eine Verschwörung und Machtintrigen. Leider merkt man hierbei dem Autor noch seine literarische Unerfahrenheit an. Zwar entwickelt er ein wunderbares Grundgerüst, doch vermag die darum gewobene Geschichte den Leser nicht sehr zu fesseln. Die Erzählung ist sehr konstruiert, auch wenn sie teilweise sehr schöne und besondere Momente entwickelt. Gerade die Charaktere sind gut ausgearbeitet, so dass man sich leicht mit ihnen identifizieren kann.
Ganz besonders interessant ist der Kriminalroman natürlich für alle, die sich in der Stadt selbst auskennen, da alle historischen Orte korrekt wiedergegeben sind und man die Geschichte an der enthaltenen Karte leicht nachverfolgen kann. "Das Pergament des Todes" besitzt zwar kleine Mängel, doch lässt sich der Roman dennoch mit Genuss und Freude lesen, gerade weil sich der Autor sehr viel Mühe gegeben hat, die Geschichte der Stadt korrekt und nachvollziehbar wiederzugeben.