Erst gestern hat Bill, ihr Vampirgeliebter, Sookie verlassen, um dem Ruf seiner Königin nach Peru zu folgen, und schon heute läuft ihr wieder einer dieser weisen Gestalten mit blitzenden Zähnen und zu Klauen gekrümmten Fingern über den Weg.
Nicht dass Vampire etwas Besonderes wären, seit sie sich vor einigen Jahren geoutet haben, nachdem ihre Versorgung durch das kürzlich in Japan auf den Markt gekommene künstliche Blut gesichert wurde, und nun frei herumlaufen.
Es ist Eric, Bills Chef, Sheriff des fünften Bezirkes, nur weiß er selber nichts davon, denn er ist ohne Erinnerung, selbst Sookie erkennt er nicht mehr.
Das Einzige, das Sookie übrig bleibt, ist Eric mit nach Hause zu nehmen und seine Stellvertreterin Pam zu kontaktieren, die weiß sicherlich, was mit Eric zu tun ist. Zum Glück gesellt sich ihr Bruder Jason zu Sookie, so dass sie ihm auftragen kann, Blut und Kleidung für Eric zu besorgen, denn einen hungrigen Vampir ohne Erinnerung will niemand gerne im Haus haben.
Er ist es auch, der Sookie berichtet, dass Eric gesucht wird und jemand 50.000 Dollar für sein Auffinden zu zahlen bereit ist - alles sehr merkwürdig. Etwa genauso merkwürdig wie das Auftauchen eines Hexenzirkels in Shreveport, der laut Pam darauf aus ist, die Vampire zu erpressen und ihnen ihr Geld zu nehmen, denn neben Sonnenlicht ist Magie so ziemlich das einzige, das Vampire ernsthaft zu fürchten haben.

Und dann überschlagen sich die Ereignisse, Jason verschwindet und womöglich steckt niemand anders als die Hexen hinter seinem Verschwinden. Auch einer der Vampire fehlt, und von der Stellvertreterin des Werwolfsrudels fehlt jede Spur, ebenso von den Hexen, die allesamt Vampirbluttrinker und Gestaltenwandler sind - eine gefährliche und böse Mischung.
Ganz klar, dass hier die Werwölfe, Vampire oder die ortsansässigen Hexen alleine keine Chance gegen diese einfallende Plage haben. Aber schaffen sie es, ihre Streitereien beiseite zu legen, um den gemeinsame Feind zu bezwingen?

Vampire, mitten unter uns und niemand stört sich mehr daran. Was für eine verrückte Welt, in der sogar Gestaltenwandler, Werwölfe und Elfen dazu gehören. Diese sehr interessante und stimmige Welt hat Charlaine Harris für ihre Leser erschaffen, fast schon fantastisch könnte man diese Idee nennen.
Sie greift auf allerlei Sagengeschöpfe zurück und zeigt sie in der normalen Welt, mit ihren ganz eigenen Alltagsproblemen. Und als ob dies nicht reichen würde, haben natürlich auch die nun geouteten Vampire auch noch mit der Verfolgung durch Fanatiker zu kämpfen beziehungsweise mit der Verfolgung durch eine andere übernatürliche Gruppierung, die in diesem Fall über die Magie herrscht und damit den Vampiren empfindlich schaden kann.
Aber trotz der vielen Verwicklungen und Kämpfe kommt auch das Herz nicht zu kurz, wenn die Arten untereinander ihr Stelldichein haben.

Es ist ein gutes Buch geworden, das für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Zu lesen ist es gut und schnell, und es ist sicherlich keine vergeudete Zeit, denn wenn man angefangen hat, fällt es einem schwer es wieder aus der Hand zu legen, da die Autorin trotz ihres einfach gehaltenen Schreibstils sehr wirksam schreibt, so dass das Geschehen, das bei den Hauptakteuren, den Vampiren, nie ohne einiges Blutvergießen abgeht, die ganze Zeit über fesselt.
Anzumerken ist, dass man die drei anderen Vorgängerbände um Sookie Stackhouse nicht gelesen haben muss, um Durchblick und Gefallen an dieser Story zu finden. Das Buch wurde nicht umsonst als New York Times-Bestseller aufgeführt.

Freunden von Vampiren, Gestaltenwandlern, Werwölfen oder anderen Sagengestalten kann dieses Buch nur empfohlen werden.