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Die Geschichte beginnt vielversprechend: "Alles um sie herum wirkte gespenstisch. Grau war der Himmel, grau auch das Land, über das sie schritten, und die Stadt, die am Horizont sichtbar war und der sie sich näherten."
Rhonda McFarlane und Pater Franco Turini sind durch einen unglücklichen Zufall in das Reich der Dämonen geschleudert worden. Sie suchen nach einem Weg in ihre eigene Welt zurück. Doch bevor sie die leiseste Ahnung haben, wie sie dies bewerkstelligen können, werden sie von den Häschern des Dämonenfürsten gefangen genommen. Dieser will sie in willige Diener verwandeln.
Zur gleichen Zeit plant eine Dienerin des Bösen, Karen Lundgren, eine weitere Opferung: ein englischer Ingenieur soll das nächste Ziel ihrer Mordlust sein.
Auch Jurak U’Shaine und Ken Norton - eigentlicher Held dieser Abenteuer - werden mit dem Wirken des Bösen konfrontiert. Das Rebellenlager, von dem aus Jurak U’Shaine dem Engländer Norton zu Hilfe geeilt ist, wurde überfallen und alle Rebellen niedergemetzelt. Nur die Prinzessin Aylisha ist nirgendwo aufzufinden. Ein Hoffnungsschimmer, wenn auch kein guter. Denn wenn sich die Prinzessin in der Hand der bösen Heerscharen befände, wäre ihre Lage aussichtslos.
Es gibt noch zwei andere Handlungsstränge in dieser 59 Seiten langen Geschichte. Zu viele! Dicht gedrängt, wahllos ineinander, nicht ohne Spannung, aber etwas verwirrend - so kommt dieses fünfte Abenteuer von Ken Norton daher. Dabei ist die Geschichte insgesamt - soweit man das aus diesem kleinen Ausschnitt entnehmen kann - ganz faszinierend. Doch der Autor hätte besser getan, den Inhalt dieses Heftchens auf die dreifache Länge zu strecken und dafür mehr und bruchloser zu erzählen. Der Spannung hätte das sicherlich nicht geschadet.
Auch sprachlich gesehen ist der Stil des Autors in Ordnung. Er ist schlicht, mit einem Hang zur Ironie und zur Übertreibung, die der Geschichte gut steht. Der Stil ist sogar in der Lage, über manchen erzählerischen Fehler hinwegzuhelfen.
So hat die Geschichte nicht wirklich begeistert, aber man konnte sie gut lesen. Wie in anderen Veröffentlichungen vom vss-Verlag scheint auch Lothar Gräner Geschichten erzählen zu wollen, die sich voran bewegen und den Leser mitnehmen. Wortschwulst jedenfalls hat hier keinen Platz. Dass das eine oder andere verbesserungsbedürftig ist: wen stört es so groß, wenn man im Großen und Ganzen merkt, dass der Autor weiß, zu welcher Reise er den Leser verführen möchte?
Zu bestellen ist das Buch nur über den Verlag selbst (
www.vss-verlag.de).