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 Die Pforten der Hölle


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Es ist das Jahr 1416, wenige Tage vor Palmsonntag, im idyllischen Taubertal. Der fähige Bibliothekarius Hilpert von Maulbronn reist in das Kloster Bronnbach. Dort wird er jedoch nicht allzu freudig empfangen. Denn Bruder Hilpert reist in seiner Funktion als Inquisitor. Ein anonymes Schreiben hat ihn von seltsamen Dingen in der Klosteridylle berichtet und nun ist er verpflichtet, der Sache nachzugehen. Denn die Vorwürfe sind schwerwiegend, wenn es sich tatsächlich, wie berichtet wurde, um Teufelsanbetung handelt.

Um die Nachforschungen möglichst flächendeckend betreiben zu können, schleust Hilpert den Stallburschen Alkuin als Novizen ins Kloster, damit er unauffälliger Informationen sammeln kann. Doch die ganze Unternehmung steht unter einem schlechten Stern, denn als sie im Kloster ankommen, hat kurz vorher jemand den Prior kaltblütig umgebracht. Und da der Abt auf Reisen ist, steht das Kloster Bronnbach nun ohne geistlichen Führer da.

Doch bei dem einen Todesopfer bleibt es nicht. Kurz darauf findet man einen bestialisch abgeschlachteten Novizen, in den Zeichen des Satans eingeritzt worden sind. Das kurz darauf einsetzende Blutwunder in der Kirche kann Bruder Hilpert allerdings mit Scharfsinn aufklären. Den wahren Mörder zu finden ist jedoch ungleich schwerer. Es scheint sich nämlich tatsächlich ein Teufelskult in den Klostermauern gebildet zu haben und der drängt darauf, Hilpert zu töten.

"Die Pforten der Hölle" werden in einem Kloster im Taubertal weit aufgestoßen, so dass der ermittelnde Inquisitor sich in den Indizien, Andeutungen und falschen Beschuldigungen immer tiefer verstrickt. Und ständig findet man neue Opfer der blutdürstigen Mörder. Es scheint, als könne dem Bösen in diesem Fall doch nicht Einhalt geboten werden.

Die Idee, die begrenzte und abgeschottete Gemeinschaft von Mönchen zum Schauplatz eines Verbrechens zu machen, ist nicht neu, aber sie funktioniert. Geschickt versteht es der Autor, den Hauptplot mit kleinen Intrigen, zurückgehaltenen Geheimnissen, alten Freundschaften und anderem zu würzen. Dadurch wird die Erzählung sehr dicht.

Dem Leser werden so im Laufe des Romans immer neue Details vor die Füße geworfen, von denen im Verlauf der Geschichte erst nach und nach die wichtigen von den unwichtigen getrennt werden. Dies macht auch die ungeheure Spannung aus, welche die Geschichte entwickelt. Man liest gebannt weiter, wie es wohl ausgehen wird, denn auch wenn man stets kleine Dinge erraten oder vorausahnen kann, fällt es dennoch schwer, das komplette Bild zusammenzustellen. Erst am Ende des Buches wird dem Leser die wirkliche Verbindung der Ereignisse klar.

Zusätzlich ist dieser Roman sehr bemüht, die Vergangenheit wieder lebendig zu machen. Alle Charaktere wirken glaub- und lebhaft und stehen dem Leser sehr lebendig vor Augen. Natürlich ist der Roman besonders für Leser, die aus der betreffenden Gegend stammen, sehr interessant, da er ihnen sehr präzise und unterhaltsam die Vergangenheit vor Augen führt und Geschichte lebendig werden lässt.

"Die Pforten der Hölle" ist ein dicht gewebter, spannender historischer Kriminalroman, der hoffentlich nicht der letzte des Autors bleibt. Ein packendes Stück Geschichte, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte, bis man nicht am Ende und damit an der Auflösung angelangt ist.


Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juli 2007 | ISBN: 9783899777291 | Preis: 12,90 Euro | 468 Seiten | Sprache: Deutsch

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