Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Glück | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Spielregel | |
Strategie | |
Nach dem erfolgreichen Kartenspiel "Blue Moon" ist jetzt "Blue Moon City" erschienen. Hierbei handelt es sich um eine gelungene Mischung aus Karten- und Brettspiel, die auf der Geschichte der Vorgängerspiele aufbaut, aber absolut eigenständig spielbar ist.
Die Stadt Blue Moon City ist zerstört, doch die verschiedenen Völker helfen alle beim Aufbau. Sogar die drei Drachen sind zurückgekehrt und helfen dabei, die einzelnen Gebäude neu zu errichten. Für ihre Arbeit erhalten die Spieler Kristallstücke, die sie dem Gott Blue Moon opfern und so den Heiligen Kristall wieder errichten.
Blue Moon City enthält folgendes Spielmaterial:
21 Gebäudetafeln (beidseitig bedruckt)
1 Obelisk
80 Völkerkarten in 8 Farben (10 Karten pro Volk)
4 Spielfiguren
40 Bausteine (pro Spielerfarbe 10)
40 Kristallstücke (12x mit dem Wert 1, 28x mit dem Wert 3)
15 goldene Drachenschupppen
3 Drachen
Mit den Gebäudetafeln legt man die Stadt Blue Moon City auf dem Spielfeld aus. Der Marktplatz bildet hierbei den Mittelpunkt. Von dieser Stelle aus starten die Spielfiguren und es können Kristallstücke geopfert werden. Die Gebäudekarten werden mit der Abbildung des zerstörten Baus nach oben ausgelegt. Auf jeder dieser Karten gibt es zwischen einem und vier Feldern, die mit Bausteinen zu belegen sind. Sind diese komplett, ist der Bau beendet und die Spieler erhalten Belohnungen für ihre Leistungen. Wer die meisten Bausteine auf einer Karte hat, bekommt einen Bonus. Danach wird diese Karte umgedreht und kann nicht weiter bebaut werden. Allerdings bekommt man, wenn man ein Gebäude neben einer umgedrehten Karte fertig stellt, eine zusätzliche Belohnung. Als Preis bekommt man Kristallstücke, Drachenschuppen und/oder weitere Karten.
Zu Anfang des Spiels hält jeder acht Karten auf der Hand. Diese haben Zahlenwerte von eins bis drei. Es gibt zehn verschiedene Farben, die den einzelnen Völkern zugeordnet sind. Mit Hilfe dieser Karten kann man seine Bausteine setzen. Die Felder für die Steine sind mit Zahlen bedruckt. In diesem Wert (oder höher, "überbezahlen" ist erlaubt) werden die Bausteine bezahlt. Außerdem sind verschiedene Sonderfunktionen auf den Karten zu sehen. Mit einigen kann man zum Beispiel die Drachen ins Spiel bringen, denn wenn diese sich auf einer Gebäudetafel befinden, die man gerade bebaut, gibt es Drachenschuppen. Bei der Auswertung der Schuppen erhalten die Spieler Kristallstücke als Belohnung.
Ein Spielzug beginnt mit dem Ziehen einer Figur. Diese darf bis zu zwei Felder bewegt werden. Danach werden Bausteine gesetzt. Ist auch diese Phase komplett beendet, zieht der Spieler zwei Karten nach und der nächste ist an der Reihe. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Kristallstücke zu sammeln und diese dem Obelisken zu opfern. Wer als erster eine bestimmte Anzahl von Opfern erbracht hat (diese variiert nach der Anzahl der Spieler), hat gewonnen.
Wer "Blue Moon" kennt, weiß, wie liebevoll die Karten gestaltet sind. Auch "Blue Moon City" überzeugt schon beim Auspacken durch das gelungene Design. Die Völker sind wunderschön gezeichnet, jedes von einem anderen Künstler. Dadurch erhalten sie eine zusätzliche Individualität. Auch die Gebäudekarten sehen extrem edel aus. Die Spielfiguren und Bausteine sind aus echtem Holz und in Lila, Hellblau, Weiß und Grau gehalten, so dass sie sehr schön ins Bild passen.
Auf den ersten Blick mögen die Spielregeln etwas kompliziert aussehen, aber wenn man die Anleitung einmal gründlich gelesen hat, kann man sofort loslegen. Nur sehr selten muss ein Spielzug nachgeschlagen werden. Die Zusatzfunktionen der Karten sind in ihrer Symbolik sehr genau beschrieben, so dass auch hier keine Unklarheiten bleiben. Dadurch, dass die Gebäudekarten immer wieder neu angeordnet werden, entstehen leicht andere Varianten des Spiels. Das Ziehen der Karten macht den einzigen Glücksfaktor aus. Hauptsächlich geht es hier um Taktik und Strategie. Es gibt bestimmte Techniken, die den Spielern zum Sieg verhelfen können, aber diese müssen natürlich selbst entdeckt werden.
Das Tricksen mit den Karten macht besonders viel Spaß. Durch die zahlreichen Sonderfunktionen ergeben sich viele Möglichkeiten, die über die eigentlichen Regeln hinausgehen. Mit fast jeder Karte kann man ein Hintertürchen öffnen und doch noch etwas erreichen, was normalerweise nicht möglich wäre. Die größten taktischen Möglichkeiten ergeben sich beim Spiel zu zweit, aber auch bei drei oder vier Personen macht das Spiel Spaß und lässt keine Wünsche offen.
"Blue Moon City" wird jedem, der "Die Siedler von Catan" und "Magic the Gathering" mag, viel Freude bereiten. Die Kombination aus einem Karten- und einem Brettspiel hat gerade Strategen viel zu bieten. Die liebevolle Gestaltung macht das Spiel zusätzlich zu einem echten Augenschmaus.