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Das erste Aufeinandertreffen von zwei Genies war ein wunderbar leichtes Hörbuch, das von Mozarts Witz und Brandauers Lust am Spiel lebte. Aus einer Lesung von Briefen wurde ein erstaunlich erfolgreiches Hörbuch, so erfolgreich, dass es jetzt eine Fortsetzung gibt.
Wie "Brandauer liest Mozart" ist auch "Brandauer liest Mozart 2" ein Hörbuch mit zwei sehr verschiedenen CDs. Die erste CD ist eine Art Erinnerungsbuch von Mozarts Freund Gottfried von Jaquin. Darin hat der Schüler und Gönner des Genies viele Briefe verewigt, die er gesammelt hat. Er beschreibt damit Mozarts Leben oft in dessen eigenen Worten, aber auch in den Worten der Freunde und Kollegen, vom Vater bis zum Librettisten Da Ponte.
Die zweite CD dieser Version ähnelt der zweiten CD der ersten. Es gibt Briefe, und davon gar nicht so wenige. Die meisten richten sich von Mozart Sohn an Mozart Vater, nur einige wenige sind von Autorinnen geschrieben; in diesem Fall übernimmt Birgit Minichmayr mit großer Neutralität den lesenden Part, offenkundig bemüht, nicht mit Brandauer zu konkurrieren.
Das wäre auch letztlich eine unsinnige Anstrengung. Unter den deutschsprachigen Schauspielern ist Klaus Maria Brandauer einer der absoluten Ausnahmeerscheinungen, ein Weltstar. Mit riesigem Charme, mit Witz und Liebe liest er die Briefe und die Abhandlung von Jaquins. Er kichert und lacht, er verliert sich eindeutig zweideutig in den Unsinnssilben Mozarts, und das natürlich alles mit einem feinen österreichischen Akzent, der teilweise ja schon von den Briefen vorgegeben wird. Und das alles wirkt so leicht, so natürlich, wie es nur von einem wahren Meister vorgetragen werden kann.
Ja, wer das erste "Brandauer liest Mozart" mit Genuss gehört hat, der wird auch von diesem Hörbuch nicht lassen können. Dass ein Hörbuch mit Briefen so interessant sein kann, liegt schlicht daran, dass jemand liest, vor dem man sich nicht oft genug verneigen kann.