Die Galápagos-Inseln - benannt nach den riesigen Schildkröten, die dort leben - sind eine eindrucksvolle Region, in der sich im Lauf der Jahrtausende, abgeschnitten vom Rest der Welt, eine völlig eigenständige und exotische Vielfalt an Tieren und Pflanzen entwickelt hat, die sogar von Insel zu Insel variiert. Diesem Phänomen widmet sich die BBC-Dokumentation "Naturwunder Galápagos - Inseln, die die Welt veränderten" von Patrick Morris.

Teil 1: Aus Feuer geboren
Eintausend Kilometer vor der Westküste Südamerikas, mitten am Äquator, liegt eine sich beständig verändernde Inselgruppe, deren vulkanischen Eilande einst aus Feuer geboren worden waren. Doch was zunächst als leblose Einöde erscheint, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Wiege des Lebens ...

Teil 2: Inseln, die die Welt veränderten
Als man die Galápagos-Inseln im 16. Jahrhundert erstmals entdeckte, erwiesen sie sich für die Menschen jener Zeit als das Abbild dessen, was man sich im Allgemeinen als Hölle vorstellte. Erst drei Jahrhunderte später entdeckte ein junger Wissenschaftler (Richard Wollocombe), dass der Archipel alles andere als die Hölle ist, sondern im Gegenteil das Paradies auf Erden, das eine Vielzahl verschiedener wundervoller Tier- und Pflanzenarten hervorgebracht hat. Der Name jenes jungen Wissenschaftlers: Charles Darwin ...

Teil 3: Kräfte der Veränderung
Mehrere Zentimeter pro Jahr bewegen sich die Galápagos-Inseln fort von jenem Ort, an dem sie vor vielen tausend, ja sogar Millionen Jahren entstanden sind - eine Geschwindigkeit, die für geologische Verhältnisse unglaublich schnell ist. Neben der tektonischen Plattenbewegung wirken zudem vier große Meeresströmungen auf den Archipel ein, und die vulkanische Aktivität der Inseln kann dafür sorgen, dass das Leben, das im Laufe der Zeit entstanden ist, auf einen Schlag zu einem Großteil wieder ausgelöscht wird. Doch die größte und negativste Veränderung bringt der Mensch mit sich, der die Galápagos-Inseln immer mehr für sich beansprucht ...

Patrick Morris entführt seinen Zuschauer in der Dokumentation "Naturwunder Galápagos" in eine geheimnisvolle, exotische Welt voller fremdartiger Kreaturen, Geschöpfe, Pflanzen und Landschaften. Dabei geht er nicht nur auf die Entstehung des Archipels ein, sondern beschreibt auch das Leben der ungewöhnlichen Lebewesen auf diesen Inseln, von der Riesenschildkröte bis zur Meerechse, von den Finken bis zum Drusenkopf, und zeigt die beeindruckenden Naturkräfte, die beständig auf die Inseln einwirken. In wundervollen Bildern zeigt Patrick Morris die Schönheit jenes unberührt scheinenden Fleckchens Erde, das fern des Festlandes in seiner Abgeschiedenheit aufzublühen scheint. Umso erschreckender ist die Wendung, die der Regisseur seiner Produktion am Ende des dritten und letzten Teils gibt - wo vorher verlassene Strände und Klippen waren, sind plötzlich Touristen, idyllische Landschaften werden durch Häuser und Straßen verbaut. 100.000 Touristen besuchen die Galápagos-Inseln jährlich, die Zahl der Einwohner ist in jüngster Zeit von 2.000 auf 30.000 angestiegen. Patrick Morris’ Appell fällt zwar im Vergleich zur Gesamtlaufzeit der Dokumentation von knapp 130 Minuten sehr kurz aus, doch er bewirkt, dass dem Zuschauer bewusst wird, welch verheerende Einwirkung der Mensch auf die einzigartige Natur dieses Archipels hat.

Nach Extras sucht man auf der vorliegenden DVD jedoch umsonst, ebenso wie nach einer englischsprachigen Original-Tonspur oder Untertiteln.

Fazit:
Die BBC-Dokumentation "Naturwunder Galápagos" bietet eindrucksvolle und sehenswerte Bilder von jenen Inseln, die Charles Darwin zu seinem wegweisenden Werk "Die Entstehung der Arten" inspirierten. Einzig der Inhalt des Off-Textes hätte einen Tick ansprechender und spannender gestaltet werden können.