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Wenn man die Begeisterung und die Beliebtheit, die heute den Impressionisten entgegenschlägt kennt, will man gar nicht glauben, dass diese Stilrichtung einmal regelrecht verschrien war. Heutzutage dagegen sind die Namen der Maler weltbekannt, ihre Bilder gelten als Meisterwerke. Es lohnt sich also, einige Bilder genauer zu betrachten oder, wie es der Titel dieses Buches ausdrückt, einige von ihnen zu kennen. Um das Ganze in einem überschaubaren Rahmen zu halten, werden in dem Buch exemplarisch nur fünfzig Bilder vorgestellt.
Doch bevor man sich den zu kennenden Bildern widmet, sollte man die Einführung von Ines Janet Engelmann lesen. Hier erfährt man etwas über die Entstehung der Impressionisten als Künstlergruppe und es wird geschildert, welche Bilder zu Zeiten der Impressionisten beliebt waren und weswegen ihre eigenen Werke zunächst auf Ablehnung und Unverständnis stießen. Zudem wird kurz der Werdegang der Impressionisten als Gruppe und Bewegung darstellt - von jungen Künstlern, die nach Anerkennung und Aufmerksamkeit suchten, bis hin zu etablierten Malern, die von ihren Gemälden endlich leben konnten.
Der Text ist mit reichlichen Abbildungen versehen, so dass man ein Gefühl für die angesprochenen Gemälde bekommen kann.
Die "50 Bilder, die man kennen sollte" werden danach chronologisch präsentiert. Jedem dieser Gemälde ist eine Doppelseite gewidmet. Dabei ist das Bild immer rechts zu sehen, darüber stehen die Jahreszahl und wichtige Ereignisse die in dem Jahr stattfanden (Geburten von Künstlern, Politisches oder Kulturelles). Auf der linken Seite ist jeweils ein Text zu dem Werk, aber auch zu dem Künstler und seiner Lebenssituation sowie Angaben über das Bild und seinen Standort. Im Text erwähnte Bilder werden eventuell auch noch als kleine Abbildung in den Text eingeführt.
Die Beschreibungen sind allesamt interessant, da sie nicht nur das Bild analysieren, sondern eben auch etwas über das Leben des Künstlers oder seine Motive verraten. Man bekommt mit, wer alles für einen Maler Portrait stand, wie die Modelle über die Gemälde dachten - und gerade bei Künstlern wie Monet oder Degas, die häufiger vertreten sind, erfährt man so im Laufe des Buches einiges über deren Leben.
Die Abbildungen sind von guter Qualität, den Bildern wurde ausreichend Raum gelassen und dem Leser ermöglicht, die Struktur des Gemäldes zu erkennen - was häufig auch wichtig für den Stil des Künstlers war und oft genug Grund zur Kritik der Zeitgenossen bot.
Abgeschlossen wird das Buch mit kurzen Biographien der einzelnen Künstler. Hier erfährt man etwas über die Herkunft und den Hintergrund der Maler (und auch der vertretenen Malerinnen) sowie zu ihrem Werk. Zudem hat man auf den kleinen Schwarz-Weiß-Fotographien die Gelegenheit, den Künstlern ins Angesicht zu blicken.
Man kann dieses Buch chronologisch lesen und so die Entwicklung des Impressionismus nachvollziehen oder man schmökert immer mal wieder etwas herum, um vielleicht etwas über ein Lieblingsbild zu lesen oder einen noch etwas unbekannteren Künstler besser kennen zu lernen.
Einziger Kritikpunkt bei diesem Buch ist, dass zu keinem Zeitpunkt das Konzept besprochen wurde. Es wäre schön gewesen zu erfahren, warum gerade diese Bilder ausgesucht wurden und warum andere bekannte Gemälde (man denke am Monets berühmte Seerosen) nicht vorkommen. Diese Erklärungen hätten ein ansonsten sehr schönes Buch abgerundet.
Trotzdem ist "Impressionismus - 50 Bilder, die man kennen sollte" für alle Liebhaber diese Stilrichtung ein Muss und auch ansonsten ein sehr lohnender Kauf, um etwas über den Impressionismus, seine Künstler und ihre Zeit zu erfahren.