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Beschauliches und Besinnliches wechselt in diesem Buch mit hintergründig Ernstem und Liebenswürdigem ab.
Der Titel, obwohl natürlich falsch geschrieben, verrät schon einiges. Tiersatire oder eben Satierliches ist das Hauptthema in diesem Buch.
Hein Erhardt, bekannt vor allem durch seine Gedichte und Sinnsprüche, die das Leben unter uns Menschen widerspiegeln, schafft mit seinen Gedichten und Anekdoten aus der Tierwelt ein Kleinod des Schmunzelns. In fünf Kapiteln widmet er sich den unterschiedlichsten Tierarten und deren Zusammentreffen beziehungsweise Zusammenleben mit den Menschen.
In "Kleinvieh macht auch Witz", dem ersten Kapitel, geht es vor allem um Tiere, die sich am Boden fortbewegen oder nicht als Haustiere gehalten werden (normalerweise). Mit viel Charme zeigt Erhardt dem Leser auf, warum der Regenwurm seiner Meinung nach diesen Namen trägt. Das Eichhorn trägt auch einen seltsamen Namen, denn es hat ja kein Horn und der Leser erfährt auch, warum Igelliebe so schwer ist. Die erhardt'sche Version des Kinderlied "Was raschelt im Stroh" ist hier auch niedergeschrieben.
"Bell ami und Mietze" beschäftigt sich mit den lieben Haustieren, allen voran natürlich Katz und Hund. Es sind einige Katzengedichte vorhanden, angefangen bei einer polyglotten Katze bis hin zu einem Wiegenlied in dem zumindest Katze vorkommt. In den Hundegedichten wird vor allem die Abhängigkeit beziehungsweise. die Anhänglichkeit des Tieres an Herrchen oder Frauchen aufgezeigt.
Kapitel vier, "Fisch mit und ohne Messer", umfasst Fische sowie andere Meeresbewohner. Es geht um eine weidende Seekuh, die Artverwandtschaft zwischen Schellfisch und Gebirgskuh, um Krokotaschen, den Kabeljau, sowie eine kleine Abhandlung über Fische im Allgemeinen (Sternzeichen eingeschlossen).
Im Kapitel "Federlesen" kommt das liebe Federvieh nicht zu kurz. Exoten, wie der Pv (sprich Pfau) oder die Sekretärin Frau Kleinzig, sind hier ebenso beheimatet wie der Schwan und die Tauben. Auch andere fliegende Geschöpfe wie Mücken und Libellen werden nicht vergessen.
"Steckenpferd und Pegasus" bildet den Abschluss des Buches. Dieses Kapitel widmet sich unter anderem den Großtieren, wie dem Steckenpferd oder dem Kamel. Auch Landschaftsgedichte sind hier zu finden. Natürlich darf ein Gedicht über die Dinosaurier nicht fehlen, auch wenn diese lange vor dem Autor lebten und starben.
Heinz Erhardt versteht es, mit der deutschen Sprache zu jonglieren und selbst aus alltäglichen Dingen immer wieder humorvolle Verse zu schmieden. Gedichte über Tiere wechseln sich mit Sinnsprüchen des Alltags ab. Oft mit einem schelmisch erhobenen Zeigefinger ermahnen diese allerdings den Leser auch, sich seiner Umwelt besser anzunehmen.
Viele Äußerungen sind vielleicht ein bisschen provozierend, doch wer Erhardt kennt, dem ist bewusst, wie diese zu verstehen sind.
Die farbigen Zeichnungen in dem Buch stammen alle von Tetsche und runden die Lektüre ab. Seine Tierdarstellungen mit den großen runden Kulleraugen und Knubbelnasen sind witzig und schön anzusehen.
Dieses Buch ist rundum gelungen und lädt geradezu ein, zum Schmunzeln und auch über sich selber ein bisschen zu lachen.
Das Buch erschien allerdings erst nach dem Tod von Heinz Erhardt und ist leider vergriffen. Wer also das Glück haben sollte, es zu sehen, dem kann man nur empfehlen, die Gelegenheit zu nutzen und es zu erwerben.