Das im amerikanischen Original als "Fighting Power - German and U.S. Army Performance 1939 - 1945" erschienene Buch, kam 2007 in einer überarbeiteten Neuauflage auf den deutschen Markt.

Bei "Kampfkraft" handelt es sich um eine im Auftrag der U.S. Amerikanischen Regierung erstellten Studie, deren Schwerpunkt der Vergleich des deutschen Heeres mit der U.S. Army im Zeitraum von 1939 - 1945 darstellt.
Der Titel "Kampfkraft" beschreibt sehr treffend den Inhalt der 216 Seiten umfassenden Studie. Es werden psychische und physische Kondition der Soldaten, die Moral der Streitkräfte insgesamt und Auswirkungen der verschiedenen Führungsprinzipien verglichen. Hierfür hat der Autor sein Buch in zwölf Kapitel gegliedert. Nach dem Vorwort widmet er sich vorrangig der Frage, welchen Stellenwert beziehungsweise sozialen Status Armeeangehörige in den USA und dem dritten Reich hatten. Bei dieser Betrachtung wird insbesondere das Nationalgefühl oder auch das Fehlen des selbigen hinzugezogen. Aber auch Themen wie Beschwerdemöglichkeiten, Orden und Auszeichnungen und gewährter Urlaub werden einer genauen Betrachtung unterworfen. Abschließend werden sowohl die Unteroffiziere als auch das Offizierskorps der beiden gegnerischen Armeen verglichen.

Mit "Kampfkraft" legte der Autor in den achtziger Jahren eine viel beachtete Studie vor.
In einem ergänzenden Vorwort geht der Autor, Martin van Creveld, auf die Begleiterscheinungen der mittlerweile schon zwanzig Jahre alten Studie ein. Der Autor distanziert sich ganz klar von Personen, die das Buch in der Vergangenheit nutzten, um ihre ausgesprochen zweifelhaften Thesen zu untermauern.
Die Gründe für den Auftrag zu dieser Studie mögen vielfältig sein, um so höher ist es dem Autoren anzurechnen, dass er zu jedem Zeitpunkt der unparteiische Dritte bleibt. Er weist auf zentrale Fakten und Fähigkeitsunterschiede zwischen dem deutschen Heer und der U.S. Army hin.
Anhand einer Vielzahl von Tabellen, diversen Statistiken und Erhebungen zeichnet van Crefeld ein glaubwürdiges Bild von beiden Truppen. Der Text ist sinnvoll gegliedert und über weite Strecken auch flüssig zu lesen. Mitunter wird der Lesefluss jedoch durch die vielen Tabellen gestört. Die begleitenden Unterschriften passen zum Inhalt der Tabellen und erklären weiterführend den Sinn der vielen Zahlenkolonnen.

Mit "Kampfkraft" erhält der Leser ein Stück Zeitgeschichte. Im Gegensatz zur heroischen Geschichtsschreibung, wie sie mitunter in Hollywood produziert wird oder verklärenden Dokumentationen, fasst der Autor alle wichtigen Fakten zusammen und erläutert dem Leser gut nachvollziehbar die Unterschiede zwischen U.S. Army und dem deutschen Heer. Die Konsequenzen der Studie hinsichtlich Veränderungen bei den amerikanischen Landstreitkräften finden in diesem Buch indes weniger Beachtung.