Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Spannung | |
Als die junge Mutter Joanne Kathleen Rowling vor zehn Jahren, 1997, mit "Harry Potter and the Philosophers Stone" den ersten Band um ihren jugendlichen Zauberschüler veröffentlichte, begann nicht nur für sie, sondern auch für Millionen Leser eine zauberhafte Reise. In den USA wurde dieses erste Schuljahr von Harry Potter ein Jahr später unter dem Titel "Harry Potter and the Sorcerers Stone" veröffentlicht.
Harry Potter ist ein ganz normaler Junge - jedenfalls denkt er das bis zu seinem elften Geburtstag. Denn da geschehen plötzlich seltsame Dinge. Irgendjemand scheint unbedingt mit Harry reden zu wollen: Es flattern reihenweise Briefe für ihn ins Haus der verhassten Dursleys, bei denen er seit dem Tod seiner Eltern lebt. Doch sein Onkel Vernon Dursley beschlagnahmt alle Briefe und verbrennt, zerreißt oder zerhäxelt sie. Als die Briefflut nicht aufhört, beschließt er kurzerhand, mit der ganzen Familie wegzufahren. So gelangen die Dursleys und Harry schließlich auf eine kleine Insel, auf der lediglich eine baufällige Holzhütte steht. Harry sieht sich schon außer Stande, je einen der für ihn bestimmten Briefe in die Finger zu bekommen, als es Punkt Mitternacht plötzlich so stark an die Tür pocht, dass diese aus den Angeln gerissen wird. Im Türrahmen steht ein riesiger Mann, der sich als Rubeus Hagrid vorstellt, Hüter der Schlüssel und Wildhüter in Hogwarts. Er hat ein Exemplar des Briefes dabei, das er Harry feierlich überreicht, nicht ohne ihm dies zu erklären: Er, Harry, ist ein Zauberer!
Harry kann es nicht glauben, doch am Ende der Sommerferien sitzt er in einem Zug nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, und ein spannendes Jahr beginnt für den jungen Zauberschüler. Und das beinhaltet nicht nur den Unterricht zum Umgang mit seinen magischen Talenten, sondern auch gefährliche Abenteuer auf dem großen Schlossgelände von Hogwarts. Denn Lord Voldemort, der dunkelste aller Zauberer, der zehn Jahre zuvor Harrys Eltern getötet und bei dem Versuch, auch Harry umzubringen, all seine Macht verloren hat, scheint einen Weg gefunden zu haben, zu seiner alten Kraft zurückzukehren ...
Spannend und einfühlsam führt J. K. Rowling ihren Leser an die zumindest zu Beginn sehr tragische Figur des Harry Potter heran, der bei seinen ungeliebten Verwandten leben und mit ihnen zurechtkommen muss und stets versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen. Rätselhafte und scheinbar unerklärliche Ereignisse prägen den Anfang dieses unschuldigen Kinderbuches, bis die Autorin schließlich die Bombe platzen lässt und nicht nur Harry, sondern auch der Leser erstaunt und erfreut erfährt, dass ersterer ein Zauberer ist. Auch das Schuljahr auf Hogwarts gestaltet Joanne K. Rowling überaus ansprechend und liebevoll, entführt ihren Protagonisten in eine magische Welt, in der er schon bald Freunde - aber auch Feinde - findet, in der er von erfahrenen Professoren in die Künste der Zauberei eingeführt wird und in der er Stück für Stück dem Geheimnis seiner Vergangenheit auf die Spur kommt. Dabei streut die Autorin im gesamten Verlauf der bezaubernden Handlung zahlreiche Hinweise und Details aus, die sich schließlich zu einem runden und in sich überaus schlüssigen Ganzen zusammenfügen und sogar - ohne dass man dies als Leser weiß - für die nachfolgenden Bände über Harry Potter mitunter eine große Rolle spielen. Allein diese Kunst, dem Leser eine in sich geschlossene Geschichte zu präsentieren, die nichtsdestotrotz gleichzeitig auch den Grundstein für ihre Fortsetungen legt, macht "Harry Potter and the Sorcerers Stone" zu einer fantastischen Erzählung für Kinder. Hinzu kommen die liebevoll beschriebenen Figuren und Charaktere, die dem Leser schnell ans Herz wachsen und mit denen er von der ersten bis zur letzten Seite mitfiebern kann.
Fazit:
Das erste Abenteuer von Harry Potter erweist sich als unschuldige, aber sehr spannende und liebevoll beschriebene Geschichte für jüngere Leser, die von der Fantasie der Autorin sicherlich ebenso begeistert und angetan sein werden wie ihre großen Geschwister und Eltern.