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Ein halb im Schatten liegendes Mädchengesicht ziert das Buchcover des Taschenbuches. Die dunklen Augen blicken den Leser geradewegs und eindringlich an. Darüber steht in weißer Schrift der Titel - "Hexenkind" von Celia Rees. Das Kinder- und Jugendbuch ist eine Geschichte aus der Zeit der Pilgerväter und der Hexenverbrennung. Es handelt von der bewegenden Geschichte der jungen Mary.
Mary wächst im 17. Jahrhundert bei ihrer kräuterkundigen Großmutter auf. Ihre Eltern kennt sie nicht. Als ihre Großmutter verhaftet, als Hexe angeklagt und hingerichtet wird, gelingt Mary mit Hilfe einer geheimnisvollen Frau die Flucht. Eben diese Frau, die sich als ihre Mutter herausstellt, verschafft ihr einen Platz auf einem Auswandererschiff in die Neue Welt. Zusammen mit einer Gemeinde von Puritanern segelt Mary nach Amerika. Auf der Fahrt freundet sie sich mit der Witwe Martha an, später auch mit dem Mädchen Rebekkha und deren Familie, denn sie hilft Martha dabei, das Kind der hochschwangeren Mutter Rebekkhas sicher auf die Welt zu bringen.
Doch als die Puritaner in Amerika ankommen und weiter landeinwärts ziehen, um ihre neue Siedlung Beulah zu errichten, muss Mary feststellen, dass sie ihre Vergangenheit nicht hinter sich lassen kann. Ihre spirituelle Begabung wird dem Mädchen zum Verhängnis.
Das in mehrere Teile gegliederte Buch von Celia Rees, die bereits mehrere Jugendbücher veröffentlicht hat, ist in Form eines Tagebuches verfasst, welches von Mary, der Hauptfigur, geführt wird. Rund um dieses Tagebuch wird nun eine Rahmengeschichte gewoben. Alles wird so dargestellt, als wären die handschriftlichen Dokumente Marys in einem echten Quilt gefunden worden und von einer real existierenden Alison Ellman herausgegeben worden, die nun darum bittet, dass jene, die mehr über Mary wissen könnten, sich bei ihr melden mögen. Allerdings ist auch diese Geschichte nur Teil der Handlung des Buches. Und natürlich wird Alison Ellman ihre Informationen bekommen, jedoch erst in der Fortsetzung, dem Buch "Hexenschwestern".
Marys Tagebuch ist in einem einfachen Stil mit relativ kurzen Sätzen verfasst. Trotzdem ziehen sich einige Passagen, wie etwa die Reise auf dem Segelschiff nach Amerika, ein wenig in die Länge. Dem Gesamteindruck tut dies jedoch keinen Abbruch. Man erhält Einblick in die Lebensbedingungen zu dieser Zeit, ebenso wie man Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Hauptperson erhält und beginnt, mit selbiger zu fühlen. Der Text endet mit einem Cliffhanger: Die Handlung des Tagebuchs stoppt an einer spannenden Stelle mitten im Satz.
Trotz der Kürze des Buches und des abrupten Endes, bereitet das 269 Seiten starke Buch einen kurzweiligen Lesespaß und lässt einen, sofern möglich, sofort die Fortsetzung verschlingen.