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Endlich ist das Geburtstaggeschenk für Svens Großvater da: eine Ausgabe der Zeitung, die am Tage seiner Geburt verkauft wurde. Ehrfürchtig blättert Sven durch die achtzig Jahre alte Zeitung und da steht es: "Furchtlose junge Männer ohne familiäre Bindung für gefährliche Expedition gesucht!" Sofort beginnen Svens Gedanken zu wandern, was das wohl für ein Leben war damals, voller Abenteuer. Doch heute, so glaubt Sven, gibt es so etwas nicht mehr, bis er die heutige Tageszeitung aufschlägt, eigentlich auf der Suche nach einem gebrauchten Rennrad, und da stolpert er doch über exakt dieselbe Anzeige, die er vor wenigen Minuten in der Geburtstagszeitung seines Großvaters gelesen hat. Sven traut kaum seinen Augen, aber sein Entschluss ist schon gefasst und er wählt die angegebene Nummer.
Also begibt sich Sven, mit etwas Magengrummeln, zum Treffpunkt. Der Mann, der ihn dort erwartet, ist eigentlich zu jung, obwohl er ein alter Mann ist, um die Anzeige vor achtzig Jahren aufgegeben haben zu können. Und auch sonst ist alles sehr merkwürdig, aber dann erzählt ihm der Alte, wohin die Reise geht: In ein paralleles Universum.
Mit mehr Fragen, als er vor dem Treffen hatte, verlässt er den Alten. Soll er sich auf dieses Abenteuer einlassen, eine Welt zu betreten, die so gänzlich anders als die seine ist und wo der Mond erst das wahre Wesen der Dinge enthüllt?
Mit "Expedition Nachtland" hält man das neuste Jugendbuch von Herbert Osenger in Händen.
Allein schon mit der Zeitungsannonce "Furchtlose junge Männer ohne familiäre Bindung für gefährliche Expedition gesucht", die die ganze Geschichte ins Rollen bringt, wird suggeriert, dass hier ein großes Abenteuer auf den Leser wartet. Und es kommt tatsächlich zur abenteuerlichen Reise in ein paralleles Universum, das den Namen Nachtland trägt.
Aber leider hört hier schon fast das Abenteuer auf, sicher, es passiert immer wieder noch Aufregendes und auch Unheimliches, aber die Geschichte ist zu berechenbar und gradlinig, um wirkliche Spannung aufkommen zu lassen. Was eigentlich sehr schade ist, da das Nachtland, so wie es von Herbert Osenger beschrieben wird, viel mehr Potential gehabt hätte.
Deswegen fällt das Fazit für dieses Buch auch eher durchwachsen aus. Es stehen viele nette Ideen drin, stellenweise ist es auch richtig gruselig und packend, was aber durch die Gradlinigkeit etwas abgeschwächt wird. Zusammenfassend wäre wohl etwas mehr drin gewesen, aber als solide Jugendlektüre für zwischendurch ist das Buch sicherlich zu empfehlen.