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 Shadowrun-Roman, Band 30: Kopfjäger

Serie: Shadowrun-Roman, Band 30
System: Shadowrun
Autoren: Mel Odom
Übersetzer: Christian Jentzsch
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Brutalität
Gefühl
Spannung


Skater hat wieder einen Run laufen. Eigentlich eine einfache Sache. Rein, holen und schnell wieder raus. Diesmal geht’s um eine Leiche, die erst noch in ein Institut überführt werden soll. Er und sein Team warten in Schatten des Bestattungsinstitutes in Tacoma. Doch als ein DocWagon-Fahrzeug mit einem frisch verunglückten Coleman January auftaucht, der vermeintlichen Zielperson, wird allen sehr schnell klar, dass dieser Run schwieriger sein wird, als angenommen. Kaum sind Skater und Teile seines Teams in das Gebäude eingedrungen, als ein Hubschrauber auf dem Dach des Gebäudes landet und Konzernsöldner aussteigen. Das Vorhaben der Söldner wird sehr bald klar. Sie wollen auch den Leichnam von Coleman. Der Anführer der Konzernsöldner ist der skrupellose und gefährliche Magier Kylar Luppas.
Nach einem hitzigen Feuergefecht, gelingt es Skater und seinem Team die Leichen zu bergen und sich abzusetzen. Doch natürlich geben die Gegner nicht auf und setzen den Runnern nach.
Es wird immer deutlicher, dass es mehr mit der Leiche auf sich hat, als es Mr. Johnson dem Team glauben machen wollte. Das Team beginnt mit seinen Recherchen von ihrem Unterschlupf aus und stößt dabei auf ein interessantes Geheimnis. Coleman scheint ein Doppelagent gewesen zu sein. Das erklärt auch den Umstand, warum sich immer mehr Parteien für dessen Leiche interessieren. Eine Spur verdichtet sich allerdings immer mehr. Sie führt zu einem Programm für Extraktionen von Konzernmitarbeitern.
Doch dann beginnt auch eine andere Spur immer heißer zu werden. Diese führt zum Attentat auf den Drachen und ehemaligen Präsidenten der UCAS, Dunkelzahn ...

Das Team, bestehend aus dessen Anführer Jack Skater, einem Straßensamurai, dem Rigger Wheeler Stahlnerv, dem Ork-Samurai Duran Quint, dem Troll-Samurai Elvis, dem Magier Cullen Trey und der Deckerin Erzengel, arbeitet schon seit einiger Zeit zusammen. Die Runs werden besprochen und die Aufgaben verteilt. Das Team hat so schon einige Runs durchgezogen (SR-Band Nr. 24 "Auf Beutezug" von Mel Odom). Es ist eingespielt und jeder vertraut dem anderen. Doch diesmal stehen sie vor ihrer Zerreisprobe. Jetzt kommen Gefühle ins Spiel, auf die sich das Team nicht vorbereitet hat. Skater versucht sich so gut wie möglich um seine Tochter Emma zu kümmern und ihr ein guter Vater zu sein. Doch er selbst zweifelt daran, macht sich Vorwürfe und gibt sich teilweise dem Selbstmitleid hin. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen.
Die Gegenseite mit Kylar Luppas an der Spitze betreibt ebenfalls Recherchen, um die Runner dingfest zu machen. Für den Magier steht nach einiger Zeit viel mehr auf dem Spiel, als die bloße Erfüllung seinem Kontraktes.
Es kommt zwischen den beiden Parteien immer wieder zu Schießereien, welche auf beiden Seiten ihre Opfer fordern.

In diesem vorliegenden Roman wird die Geschichte um den toten Präsidenten der UCAS, den Drachen Dunkelzahn (siehe hierzu die Drachenherz-Saga, SR-Bände Nr. 29, 31 und 33 von Jak Koke ), zwar vorangetrieben aber nicht endgültig abgeschlossen.
Es verbinden sich lediglich einige Charaktere aus den Geschichten, wie dem Ermittler Strapp. Dieser soll das Attentat aufklären.
Sehr schön werden auch die vergangenen Runs um das Team von Skater mit einbezogen, ohne jedoch dabei zu viel zu verraten. Die Hauptcharaktere sind besser ausgearbeitet als im Vorgängerroman und wirken nicht so stereotyp. Das ist eine gute Weiterentwicklung bei Mel Odom, zumindest was den Erzählstil angeht. Die Gegenseite ist allerdings, wie so häufig, einfach mächtig, fast zu mächtig. Das wiederum wirkt stereotyp. Die Geschichte selber ist nicht unbedingt neu, doch es geht diesmal nicht um einen Weltuntergang. Die Protagonisten passen hinein, die Handlungsfäden werden konsequent weitergesponnen.
Es ist mal wieder angenehm zu lesen, das der Hauptheld nicht bis zum letzten vercybert ist und alleine ein Kind großziehen will. So etwas ist selten geworden. Mel Odom könnte noch der Vorwurf gemacht werden, dass er regeltechnisch nicht sonderlich fit ist. Elfen benötigen eigentlich keine Lichtverstärkerbrillen.
Es ist es eine solide Geschichte, die man auch ruhig einen Shadowrun-Anfänger in die Hand geben kann.
Die Übersetzung stammt von Christian Jentzsch, das Umschlagsbild von FASA. Am Schluss des Buches befindet sich ein Glossar mit den Bedeutungen den meist verwendeten Ausdrücken der Shadowrun-Welt.

Christoph Heibutzki



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 2003 | ISBN: 3453139968 | Originaltitel: Headhunters | 413 Seiten | Sprache: deutsch

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