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Yoga ist im Trend. Bereits seit vielen Jahren finden immer mehr Menschen Gefallen an der Ausübung dieser östlichen Technik. Der Verlag Via Nova hat nun vor kurzem die fünfte Auflage von "Der Weg des Yoga" herausgebracht. Herausgegeben vom Berufsverband Deutscher Yogalehrer (BDY), schickt es sich an, den Leser in alle Facetten und Aspekte des Yoga einzuweihen.
Das Buch ist in zehn Kapitel aufgeteilt und wartet zusätzlich mit einem ausführlichen Anhang auf. Auf knapp vierhundert Seiten gibt es alles Wissenswerte über Yoga zu erfahren.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Geschichte des Yoga. In der indischen Kultur ist der Yoga bereits seit der vorchristlichen Zeit bekannt und natürlich haben sich dann auch verschiedene Richtungen und Ströme entwickelt. Der im Westen bekannteste Stil, das Hatha-Yoga, wird in einem späteren Kapitel noch einmal aufgegriffen und in aller Genauigkeit beschrieben.
Auch das zweite und dritte Kapitel haben eine geschichtliche Thematik: zum einen die Grundtexte des Yoga, zum anderen Schulen und Lehrer, die berühmt geworden sind.
Im vierten Kapitel findet man den "Yoga nach Patanjali" erklärt, mit all seinen Regeln und Stufen. Zusätzlich sind in diesem Kapitel einige der Yogasutras angegeben.
Das fünfte und auch größte Kapitel befasst sich mit dem Hatha-Yoga. Dies ist die Strömung, die zuerst in Europa und Amerika bekannt wurde und die hier zu einem wahren Yoga-Boom geführt hat. Nach einer Einführung zum Thema, was den Hatha-Yoga ausmacht und was ihn von anderen Richtungen unterscheidet, werden die einzelnen Aspekte betrachtet. Dabei kommen nicht nur die Asanas, die bekannten Bewegungsübungen, zur Sprache, sondern auch die verschiedenen Atemübungen, Reinigungsrituale, Handhaltungen und vieles mehr. Eine ausführlichere Darstellung wird man wohl kaum finden können.
Im sechsten Kapitel wird die Yoga-Meditation zum Gegenstand der Betrachtung - was ist Ziel der Meditation? Wie meditiere ich überhaupt? All dies wird behandelt.
"Yoga im Westen" ist die Überschrift des siebten Kapitels. Es wird beschrieben, wie der Yoga in den Westen kam, und zudem gehen die Autoren auch auf Beziehungen zur christlichen Religion ein sowie auf Zusammenhänge mit der Philosophie, Naturwissenschaft, Psychologie und Medizin. Dabei sind dies auch kleine Einführungen in die jeweiligen Fachbereiche, zum Beispiel der Philosophie: Dadurch wird dem Leser die Möglichkeit gegeben, selbst Zusammenhänge zu finden und zu versuchen, Yoga einzuordnen.
Im achten Kapitel wird näher auf die anatomischen Gegebenheiten eingegangen. Yoga bedeutet, seinen Körper besser zu kennen und mit ihm umzugehen. Deshalb braucht man (und vor allem der Yoga-Lehrer) umfassende Anatomie-Kenntnisse, um die Auswirkungen der einzelnen Übungen genau einschätzen zu können. Als Unterpunkt wird hier auch auf die Ernährung eingegangen.
Das neunte Kapitel wird zuallererst für angehende Yoga-Lehrer interessant sein, da es sich mit dem Aufbau des Unterrichts befasst. Danach werden im zehnten Kapitel zuletzt noch einige anverwandte Übungsweisen beschrieben.
Dies alles wird durch einen umfangreichen Anhang abgeschlossen - nicht nur ein Literaturverzeichnis, sondern auch die Ausbildungswege des BDY sowie ein Sanskrit-Glossar und noch vieles mehr wird aufgelistet.
Ausführlicher kann ein Yoga-Buch nicht sein. Alle Kapitel wurden von Personen geschrieben, die bereits seit vielen Jahren Yoga ausüben. Somit sind alle Aussagen fundiert und am Inhalt gibt es nichts zu mäkeln.
Doch was unangenehm auffällt, ist das Alter des Textes. Denn die Statistiken, die von den Autoren verwendet werden, sind veraltet. Dies ist dem Buch abträglich, denn in einem solch kompetenten Buch Zahlen aus den Jahren 1989 bis 1991 zu finden, mutet seltsam an. Da sich diese Zahlen aber zumeist nur auf Angaben zum BDY beziehen, ist dies doch noch erträglich.
Ein ausführliches Werk zum Yoga, das auch gut als Nachschlagewerk genutzt werden kann. Absolut zu empfehlen.