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Mit chronischen Schmerzen leben zu müssen, ist eine Katastrophe. Betroffene sind oft verzweifelt und fühlen sich hilflos ihren Schmerzen ausgeliefert. Die eigene Schmerzwahrnehmung lässt sich aber beeinflussen, wenn man die Zusammenhänge zwischen Körper und Seele kennt und die damit verbunden Mechanismen, die die Schmerzgefühle beeinflussen.
Die Autoren, eine Diplom-Sozialpädagogin und ein Schmerztherapeut, beschreiben, wie man sich als Schmerzkranker fühlt. Sie gehen der verunsichernden Frage nach dem psychosomatischen Anteil der Schmerzen nach. Sie regen an, die eigene Lebenssituation hinsichtlich dieser Problematik zu hinterfragen.
Die Autoren sind überzeugt davon, dass jeder Patient, der die Initiative ergreift, Einfluss auf seine Schmerzen nehmen kann, statt diese als gegeben hinzunehmen, egal ob die Ursache der Schmerzen körperlicher oder psychischer Natur ist oder beides mit hinein spielt.
Zwar gibt es kein Patentrezept gegen Schmerzen, aber der bisherige Umgang damit sollte vom Patienten überdacht werden. Die Autoren versuchen mit ihrem Buch, einen Wendepunkt im Denken über den Schmerz herbeizuführen.
Um dem Schmerz zu begegnen, werden den Patienten sehr konkrete Vorschläge gemacht. Dazu gehören zum Beispiel die Meditation, das Arbeiten mit Bildern oder das Führen eines Kreativ-Tagebuchs. Der Leser kann hier auswählen, welche Methode er für geeignet hält, und erhält genaue Anleitungen für eine erfolgreiche Durchführung der Therapien.
Die Erkenntnis, die man mit diesem Buch bekommt, ist, dass man seinen Schmerzen nicht so hilflos ausgesetzt ist, wie man glaubt. Die Autoren vermitteln ihre neuen Denkansätze sehr überzeugend. Dabei gehen sie sehr einfühlsam und dennoch mit Deutlichkeit in ihren Worten vor. Dieser Ton dürfte auch auf Patienten wirken, die resigniert haben, sich ihren Schmerzen ausgeliefert fühlen und keine Hoffnung mehr auf Besserung haben.
Die Autoren zeigen, dass jeder Mensch über Selbstheilungskräfte verfügt, die es zu aktivieren gilt. Wie diese Mechanismen funktionieren, wird sehr gut verständlich und in aller Ausführlichkeit beschrieben.
Das Buch ist eine Aufforderung, zu handeln, die Initiative zu ergreifen und sich einzulassen auf eine Therapiemöglichkeit, ergänzend zur Schulmedizin.
Die Autoren beweisen, dass sie wissen, wie Schmerzpatienten sich fühlen. Als Leser fühlt man sich verstanden und mit seinen Schmerzen ernst- und angenommen. Das Buch ist damit praxistauglich. Die Therapie-Vorschläge sind gut umsetzbar und können tatsächlich weiterhelfen, auch wenn sich Erfolge sicher erst mit der Zeit einstellen.
Das Buch ist zwar gut durchstrukturiert und hat auch ein aussagekräftiges Inhaltsverzeichnis, die Gestaltung wirkt jedoch eher blass. Für etwas Auflockerung sorgen nur die Lebensweisheiten, die jedem Kapitel vorangestellt sind. Mit im Buch ist aber ein hilfreicher Teil mit Fotos zur Gestaltung mit Bildern. Und auch eine Liste mit weiterführender Literatur ist vorhanden, falls hier Interesse besteht.