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"Der König der Löwen" gehört zu den beliebtesten Disney-Filmen; viele Erstklässler kennen ihn bereits. Für diese stellt es eine interessante Alternative dar, die Geschichte auch einmal zu lesen, und Kinder, die den Film noch nicht gesehen haben, sind von diesem spannenden Buch gefesselt.
In der vermutlich auch den meisten Eltern bekannten Geschichte stellt Löwenkönig Mufasa seinen neugeborenen Sohn Simba den Tieren der Savanne vor. Simba wächst rasch zu einem mutigen Löwenjungen heran, doch über ihnen zieht sich das Unheil zusammen: Simbas böser Onkel Scar, Anführer einer Hyänenbande, möchte Mufasa und Simba vernichten. Beim zweiten Anlauf gelingt es ihm, Simba in eine Falle zu locken. Scar tötet Mufasa, nachdem dieser Simba gerettet hat. Simba aber weiß nicht, dass Scar der Mörder ist, und hält sich selbst für den Schuldigen an Mufasas Tod, zumal ihm Scar dies einredet. Ganz nach Scars Plan verlässt Simba das Land.
Warzenschwein Pumbaa und Erdmännchen Timon retten das Löwenjunge vor dem Verdursten und Verhungern. Simba, der nichts zu verlieren hat, schließt sich dem sonderbaren Paar an und wird mit der Zeit zu einem prächtigen ausgewachsenen Löwen. Als er eines Tages Pumbaa und Timon vor einer Löwin rettet, erkennt er in ihr seine alte Spielgefährtin Nala aus seinem Rudel. Nala erzählt ihm von Zuhause und deutet an, dass das Land unter der Herrschaft von Scar und seinem Hyänentrupp in einen desolaten Zustand geraten ist. Sie fordert Simba auf, zurückzukehren und seinen rechtmäßigen Anspruch auf das Königreich durchzusetzen. Simba zögert: Hat er wirklich ein Anrecht auf den Thron seines Vaters? Bald jedoch wird ihm bewusst, dass er sich dem Kampf mit Scar stellen muss.
"Zart besaitete" Kinder finden Teile des Films verstörend, dies gilt durchaus noch für manche Sechs- und Siebenjährige. Im Buch wird die Szene mit Mufasas Tod zwar nicht unmittelbar gezeigt, der Sachverhalt jedoch im Sinne der Geschichte auch nicht beschönigt. Dies sei vorausgeschickt - "Der König der Löwen" ist nicht durchweg leichte Kost.
Das Buch gehört zur Lesestufe 2 der "Leseleuchte"-Reihe, das heißt, es richtet sich an Kinder, die schon ein wenig Selbstvertrauen beim Lesen besitzen und vor einer etwas längeren, zusammenhängenden Geschichte nicht zurückschrecken. Freilich ermöglicht der Inhalt gelegentliches Pausieren. Der Wortschatz orientiert sich an der Zielgruppe, auf längere oder zu komplexe Wörter wurde, hinsichtlich der Lesbarkeit, verzichtet.
Die klare, serifenlose und somit dem Schulbetrieb angepasste Fibelschrift ist groß und bietet daher optimalen Lesekomfort. Wie bei der Lesestufe 1 erfolgen die Zeilenumbrüche inhaltsorientiert, sodass logische Zusammenhänge und die Einheit von Satzteilen gewahrt bleiben. Dies erleichtert natürlich ganz entschieden das flüssige Lesen und ebenso das Textverständnis. Der Textanteil ist im Verhältnis zur ersten Lesestufe deutlich höher, doch er überfordert die Zielgruppe nicht, wozu natürlich auch die vielen großformatigen, farbschönen und ausdrucksstarken Illustrationen beitragen, die wesentliche Szenen der Geschichte abbilden.
Im Anschluss an den eigentlichen Text werden zwölf einfache Übungen zum sicheren Lesen angeboten, bei denen es darum geht, Bildern eine Information zu entnehmen und diese unter einer Auswahl von Antworten zu entdecken und anzukreuzen oder, je nach Aufgabenstellung, die richtige Antwort in ein für die ersten beiden Klassen typisches Zeilensystem einzutragen. Die meisten Kinder mögen Quizspiele und werden daher auch Spaß an diesen Aufgaben haben, die nebenbei das Textverständnis fördern.
Dank der robusten Aufmachung übersteht das Buch die üblichen Herausforderungen des Kinderzimmeralltags problemlos. Es bietet Kindern am Ende der ersten und in der zweiten Klasse (ausgehend von durchschnittlichem Lesevermögen) spannende und reich bebilderte, auf ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse abgestimmte Lektüre - und dies zu einem sehr fairen Preis.