Gesamt |
|
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Takeshi befindet sich mal wieder in seinem Element. Ein Krieg wütet auf Sanction IV zwischen den Protektorat und den Kemptisten. Eigentlich keine große Sache, wenn man bedenkt, dass der Tod eigentlich überwunden ist. Gerade wurde Takeshi, mal wieder, mit seinem Sleeve eingeliefert. Soweit er sich entsinnt, war nicht mehr all zu viel von seiner Schulter übrig geblieben und auch sonst war er sehr ramponiert, aber dank der gespritzten Endorphine juckt ihn das relativ wenig und er wartet auf weitere Action.
Als Takeshi einige Tage später in seinen noch lädierten Sleeve zurück releevt wird, trifft er auf Schneider, der ihm ein Angebot macht. Schneider scheint zu wissen, wo es Marstechnik zu finden gibt - um genauer zu sein, ein Raumschiff und hier auf Sanction IV wäre das Portal dazu. Wenn man es schaffen würde, es als Forschungsobjekt zu verscherbeln, könnten sie ihre weiteren Tage auf Latimer verbringen, in Luxussleeves.
Natürlich wird Takeshi neugierig. Ihm ist egal für wen er kämpft, solange er gut bezahlt wird und dieser Handel verspricht um einiges unblutiger werden als eine Schlacht. Jetzt brauchen sie nur noch die Archäologin Tanya Wardani, die sie unglücklicherweise erst aus einem Internierungslager holen müssen, und einen ehrgeizigen Konzern, der diese Expedition finanziert.
Tanya aus dem Lager zu holen ist kein Problem. Ihren Verstand wieder zu holen wird etwas anderes sein, aber wofür hat Takeshi seine Envoy-Konditionierung? Und in Sauberville findet sich auch bald ein Geschäftsmann, Mr. Hand. Nach einiger "sanfter" Überredung und einigen Tote lässt er sich dazu bewegen, das Unternehmen zu finanzieren und die Sicherheitstruppe aufzutreiben, denn es geht in die Kriegszone. Die ist auch noch verstrahlt, was die ganze Aktion schwieriger gestaltet, denn die Sleeves würden das nicht lange durchhalten.
Und als ob diese Schwierigkeiten nicht reichen würden, müssen sie sich noch mit lernenden Nanoben herumschlagen, intelligenten Züchtungen, die sich in einem rasanten Tempo entwickeln und ein echtes Problem darstellen können. Noch ein anderes Problem bahnt sich an, jemand jagt eine Markierungsboje in die Luft und vernichtet dadurch auch 1/3 der Strahlenmedikamente und verantwortlich ist wohl ein Maulwurf. Nur wer kommt dafür in Frage - Tanya, Schneider oder einer der Söldner, der nun für die Kemptisten arbeitet?
Richard Morgan hat mit "Gefallene Engel" erneut einen interessanten Science-Fiction-Roman geschrieben. Diesmal ist sein "Held" Takeshi auf der Jagd nach den Überresten der Marsianer, deren Spuren sich schon auf über 30 Planeten, die die Menschheit besiedelte, finden ließen und eins steht fest - sie waren der Menschheit technisch überlegen. Mit den vielen unfertigen Informationen schafft er es eine interessante Jagd aufzubauen.
Leider muss man sagen, wer sein erstes Werk gelesen hat, könnte ab und an den Eindruck gewinnen, dass er sich im ersten Band befindet, was den zweiten Band etwas schleppend macht und zäher fürs Durchkommen gestaltet.
Aber dennoch ein gelungenes Buch, welches man auch ohne den ersten Band lesen kann. Also sicherlich etwas für Science-Fiction-Fans, die gerne auf Marsianerjagd gehen, oder Liebhaber von blutigen Szenarien, denn auch damit spart er nicht. Ebenso für die kleinen Spürnasen unter uns ist sicherlich etwas dabei, wenn Takeshi seine Envoy-Kombinationsgabe auspackt.