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Auch die fünfte Folge der "Krimi-Klassiker", die als Hörspielreihe bei Titania-Medien erscheinen, beinhaltet zwei Kurzgeschichten rund um den berühmten Meisterdetektiv Sherlock Holmes:
Der Fall MilvertonSherlock Holmes soll zwischen dem Erpresser Milverton und einem seiner Opfer vermitteln, um einen angemessenen Preis für die Informationen auszuhandeln, welche Milverton besitzt. Doch der Detektiv ist derart angewidert von den Methoden des Verbrechers, dass er sich zu einem waghalsigen Unternehmen entschließt. Gemeinsam mit Dr. Watson bricht Holmes eines Nachts bei Milverton ein, um die Briefe, welche der Erpresser im Laufe der Zeit sammelte, zu verbrennen. Doch die Aktion nimmt eine ungeahnte Wendung und plötzlich geht es nicht nur um Ruf und Ehre, sondern um Mord ...
Der TeufelsfußEigentlich sollte der Meisterdetektiv auf Anraten von Dr. Watson in Cornwall mal richtig ausspannen und sich erholen. Doch ein grauenhafter Fall von plötzlich eintretendem Wahnsinn und ein Mord veranlassen Holmes wieder als Detektiv aktiv zu werden. Letztendlich soll sogar der Teufel persönlich seine Hand im Spiel haben ...
Die erste Geschichte von Arthur Conan Doyle gibt Holmes zwar keine Gelegenheit seine deduktiven Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, dafür aber darf man dabei sein, wenn er zeigt, dass auch ein passabler Einbrecher in dem Allround-Genie verborgen ist. Holmes hat bereits öfter verlauten lassen, dass er unter anderen Umständen den Weg des Verbrechens eingeschlagen hätte. Charles Augustus Milverton ist, obwohl kein Mörder, einer der verabscheuungswürdigsten Gegner von Holmes. Die schmierige Art des Erpressers wird von Hans-Werner Bussinger perfekt dargestellt, der ansonsten als Synchronsprecher von Michael Caine fungiert. Christian Rode hat einen erneuten Auftritt als Inspektor Jones, der erstmals in dem Hörspiel "Das Zeichen der Vier" auftrat. Auch in dieser Geschichte leidet der Polizist an einem Schnupfen, der sich langsam zu einem Running Gag entwickelt. Rode schafft es hervorragend die trottelige Art des Inspektors glaubhaft zu spielen und zeigt damit wieder einmal, wie wandlungsfähig er als Sprecher ist. Etwas übertrieben theatralisch kommt in diesem Fall Detlef Bierstedt daher, der sich als Dr. Watson viel zu gekünstelt über die Täuschungsmanöver und Scherze seines Freundes Holmes echauffiert.
In der zweiten Story um den Teufelsfuß wirken die Dialoge zwischen Holmes und Watson wieder um einiges natürlicher.
Die Handlung ist ein typischer Fall von Sherlock Holmes, der mit ein bisschen Gruselflair aufwartet und den Detektiv darüber hinaus geradezu einlädt seine Begabung sinnbringend einzusetzen.
Der Humor kommt in dieser Folge auch nicht zu kurz und es gibt einige sehr witzige Dialoge, welche die Handlung auflockern.
Das Booklet zeigt wie Holmes versucht den Tresor von Milverton zu knacken. Ein schlichtes Cover, welches nicht gerade ins Auge sticht. Das Booklet selbst hat keinerlei Extras zu bieten, außer der obligatorischen Besetzungsliste und den bisher erschienenen Folgen.
Fazit:
Routinierte Krimi-Kost nach einer Vorlage von Sir Arthur Conan Doyle. Sherlock Holmes und Dr. Watson agieren gewohnt souverän, auch wenn letzterer ein wenig übertrieben schauspielert. Die Besetzungsliste weist nur hochkarätige Synchronsprecher auf. Musik, Effekte und Tonqualität lassen keine Wünsche übrig, nur das Booklet hätte ein wenig ausführlicher gestaltet werden dürfen.