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"Lobo 77" ist ein Kartenspiel für Kinder ab acht Jahren und Erwachsene. Schnelles Rechnen, gute Beobachtungsgabe und eiserne Nerven sind Voraussetzung für dieses sehr einfache nicht aber simple Spiel aus dem Hause "Amigo". Nicht von ungefähr erinnert Design und der schnelle, abwechslungsreiche Spielverlauf an "Uno", ein anderes Spiel aus diesem Verlag.
Öffnet man den gelben Karton, finden sich sechsundfünfzig Spielkarten und vierundzwanzig blaue Plastikchips. Daneben liegt eine Spielanleitung, die sich zu einem recht großen, aber äußerst übersichtlichen großen Blatt auseinander falten lässt.
Die Regeln sind so einfach wie schnell begriffen. Die meisten Karten zeigen eine Zahl zwischen Null und Zehn, einige wenige die "22", "33", "44", "55", "66" - also sogenannte Paschzahlen, eine die "76". Daneben gibt es "Aktionskarten", die eine "2x", ein Wendesymbol und eine "-10" zeigen.
Sinn und Aufgabe der Spieler ist es eine Zahl abzulegen und zur vorher gelegten hinzu zu addieren. So erreicht man schnell die magische "76". Nach dieser Zahl ist das Spiel vorbei, denn wer "77" erreicht, hat verloren und muss einen seiner Chips abgeben. Auch wer in dieser Additionskette eine Paschzahl produziert, muss einen Chip abgeben. Da jeder Mitspieler nur drei Chips erhält, kann sehr schnell Schluss mit lustig sein. Verloren hat man aber erst, wenn man ohne Chips ein weiteres Spiel verliert. Durch die Aktionskarten ist garantiert, dass Taktik, Strategie und Nachdenken zum Zuge kommen - auch wenn der Zufall ein gewichtiges Wort bei diesem Spiel mitredet.
Diese Regeln sind so einfach, dass man vor dem ersten Spielen kaum erwartet, dass "Lobo 77" Spaß macht oder mehr als eine müde Kartenrunde dabei herumkommt.
Doch weit gefehlt. Ob Kinder oder Erwachsene, schnell entwickelt sich ein lustiges, spannendes und überraschender Weise auch sehr abwechslungsreiches Spiel. Eine Regel aber sorgt immer wieder für Unmut und helle Empörung. Denn wenn man eine der fünf Karten abgelegt hat, muss man unverzüglich - vor dem nächsten Spieler in der Runde - eine neue Karte nehmen. Man sollte also immer fünf Karten auf der Hand haben. Doch das gelingt fast nie. Immer sind es einer, zwei oder mehrere Spieler, die mit vier oder gar drei Karten weiterspielen. Und dies ist eine arge Benachteiligung. Schnell hat man solch ein Spiel verloren.
"Lobo 77" ist sehr zu empfehlen - leider bekommt man aber für sein Geld Spielkarten, die schnell ausfasern und gewölbt daliegen oder knicken und dreckig werden. Lange hat man - vor allem bei hart ausgefochtenen Spieleabenden - von diesen Karten kaum etwas. Auch die Chips sind billigste Qualität.