Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Mit der deutschen Sprache geht es bergab. Da wimmelt es von Anglizismen, modischen Neuschöpfungen, skurrilen Abkürzungen und vielem mehr. Darüber lässt sich viel sagen und schreiben und genau dies hat Burckhard Garbe in "Goodbye Goethe" getan. In fast dreißig Glossen tut er seine Meinung kund und das reichlich.
Fürwahr, es hat sich einiges in der deutschen Sprache getan. Angefangen mit der Rechtschreibreform, heute von einigen mehr, von anderen weniger umstritten, gab es Streitpunkte, die die Nation spalteten - schreibt man das wirklich so? Oder doch anders?
Einige Regeln waren und bleiben fraglich - auch eine Verbesserung konnte daran nichts ändern. So hat Garbe wirklich viel Stoff für seine Glossen - die allerdings reichen von amüsant bis haarsträubend.
Wenn sich der Autor in
McClean & Clo. - Englisch, Denglisch über alles! über Anglizismen und vor allem deren Zunahme in den letzten Jahren aufregt, so kann man ihm noch zustimmen. Spätestens aber bei
Belämmert, platzieren, nummerieren - Der Fehler bekommt Recht (Zur Rechtschreib-"Reform") wird der größte Schwachpunkt der Glossen offenbar: Garbe schreibt oftmals plakativ und das geht in einigen Fällen schwer daneben.
Wenn der Autor der Bevölkerung die Fähigkeit, zwischen kurzen und langen Vokalen zu unterscheiden, aberkennt, dann wirkt das fast schon ein wenig beleidigend. Man muss kein Linguistikprofessor sein, um diese Unterscheidung treffen zu können.
Ebenso wenn er sich einsetzt, man hätte doch zur Erleichterung der Rechtschreibung
dass ebenfalls dem Artikel
das angleichen können - denn wo kein Unterschied ist, da kann man auch keine Fehler machen, wirkt das seltsam.
Es liegt in der Natur der Glosse, dass sie satirisch und polemisch ist. Bei Garbe fällt es jedoch schwer, was seine ernst gemeinte Meinung und was das überzogen vereinfachte, sarkastische Element ist. Manchem mag dieser Stil gefallen, den Geschmack der großen Allgemeinheit wird er aber wohl kaum treffen.
Und wenn dann letztlich noch die Glosse
Gelb - Farben folgt, in der der Autor Zitate, Redewendungen und anderes zur Farbe Gelb aufzählt, fragt man sich dann doch, was der Autor damit bezweckt. Den Sinn darin konnte zumindest die Rezensentin selbst nicht erkennen.
Es drängt sich die Vermutung auf, dass hier jemand nur auf der Erfolgswelle von Bastian Sick mitschwimmen wollte. Schade, denn eigentlich braucht es Bücher wie
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, um die Sprachbetrachtung ins Laufen zu bringen - denn Sprachwandel und die damit manchmal verbundenen Wortungeheuer sind nicht erst seit Kurt Tucholsky ein Thema.
Fazit: Man kann dieses Buch kaufen, muss aber nicht. Wer Spaß an amüsant geschriebenen Glossen zur Sprache hat, sollte zu anderen Büchern greifen, denn es gibt Autoren, die lustigere Glossen geschrieben haben.