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George Reeves liegt tot auf seinem Bett. Nach Meinung der Polizei und seiner Lebensgefährtin Leonore Lemmon war es Selbstmord. Der als Supermandarsteller äußerst erfolgreiche Reeves konnte ihrer Meinung nach nicht verwinden, dass er nichts als diese alberne Rolle spielen durfte. Sämtliche Pläne, die er hatte, schlugen fehl und Alkohol und Partys setzten ihm immer deutlicher zu.
Doch der Privatdetektiv Louis Simo soll den Fall neu aufrollen. Im Auftrag der Mutter Reeves gibt er der Presse Tipps, stänkert wo er nur kann und beginnt immer drängendere Fragen zu stellen. Offensichtlich hatte nicht nur Leonore ein Motiv. Simo stößt auf die langjährige Geliebte des "Superhelden": Toni Mannix, Frau des allmächtigen und skrupellosen MGM-Bosses.
Simo, der die Trennung von seiner Frau nicht verwinden kann, klammert sich an die Hoffnung, einem ganz großen Fall auf der Spur zu sein. Doch ahnt er nicht, wie heftig die Gegenreaktionen der vermeintlich Verdächtigen ausfällt.
Regisseur Allen Coulter ("Die Sopranos") versammelte für seinen Film über den Tod George Reeves, einem der Kinostars der fünfziger Jahre, eine Riege hochkarätiger Schauspieler. Adrien Brody, Ben Affleck, Diane Lane und Bob Hoskins geben sich die Ehre in diesem stilvollen Drama über Intrigen, Stars und Sternchen und einen vermeintlichen Freitod aus der Glanzzeit Hollywoods.
An den Schauspielern liegt es mit Sicherheit nicht, dass der Film seltsam unentschlossen wirkt. Ist es eine Hommage, ein Thriller, ein Dokudrama oder eine Reminiszenz an große Detektivfilme der vierziger und fünfziger Jahre? Von allem ein bisschen präsentierend plätschert die verschachtelte Handlung vor sich hin. Rückblenden wechseln sich mit Ermittlungen und den privaten Problemen des Detektivs ab. Ein weiterer Fall des immer deprimiert und sehr melancholisch wirkenden Ermittlers wird immer wieder eingeflochten, dient aber augenscheinlich nur der Charakterisierung des Detektivs.
Auch die Rückblenden überzeugen selten. Weder nimmt man Affleck den Superhelden ab noch den verfetteten, alkoholkranken Altstar. Wären nicht Hoskins als Studioboss und die makellose Leistung von Diane Lane, die Rückblenden kämen einem Armutszeugnis gleich. Am schlimmsten aber ist es um die Spannung geraten. Sehr selten hält man den Atem an, meist ist stilvolle Langeweile angesagt.
Wie weiland Alfred Hitchcock bietet der Regisseur mehrere Varianten an, wie Reeves ums Leben kam. Ohne eindeutig Stellung zu beziehen, endet der Film wie er begonnen hat, seltsam unentschlossen. Ob Selbstmord, Mord im Affekt oder eiskalter Auftragsmord bleibt im Dunkeln, allenfalls nahegelegt wird dem Zuschauer eine der Lösungen.
"Die Hollywood-Verschwörung" glänzt mit guten Schauspielern. Die Kameraführung und das Ambiente sind perfekt. Auch Filmmusik und die Extras auf der DVD - allen voran ein Hintergrundbericht über den realen Todesfall des Supermandarstellers - können überzeugen. Die Geschichte und die zeitliche Anordnung der Filmszenen können dies nicht. So enttäuscht der Film als Thriller maßlos, als Drama hat er seine guten Momente, verliert sich aber in zu komplexen und auch langweiligen Einstellungen.