Markus Heitz - Autor des preisgekrönten Ulldart-Zyklus - veröffentlicht hier zusammen mit Sonja Rüther ein Abenteuer-Spielbuch aus der Ulldart-Welt. Abenteuer-Spielbücher sind Bücher, bei denen die Entscheidungen des Lesers und das Würfelglück den Ausgang der Geschichte bestimmen. Die Regeln für das Spiel sind der Geschichte vorangestellt, auch in diesem Buch.
Der Leser ist also zugleich der Held. Zu Beginn sitzt er in der Festung von Rogogard in einem Verlies und harrt seines Schicksals: dem Verhungern oder einer tödlichen Krankheit. Dann aber offenbart ein kranker Zellengenosse dem Helden, dass es eine Fluchtmöglichkeit gibt, und der Held - wie sollte es anders sein - ergreift diese. Vor allem aber interessiert den Helden eines: wer ihn verraten hat und wo jetzt seine Frau und sein Sohn stecken. Auf der Flucht begegnet er vielen Feinden, aber - mit ein wenig Würfelglück und den richtigen Entscheidungen - auch guten und treuen Freunden.
Was insgesamt passiert, lässt sich nicht mehr erzählen: ein Abenteuer-Spielbuch reizt eben dadurch, dass es sich mehrfach lesen und spielen lässt, und dass es verschiedene Enden kennt.

Ärgerlich ist das, was Heitz und Rüther hier zusammenschreiben. Eine recht uninspirierte Geschichte, verfasst in einem lieblosen Stil: Nur selten scheren die Autoren aus und bringen mit echten Rätseln und Knobeleien den Leser zum ernsthaften Mitmachen. Spielebücher leben nun mal von überraschenden Wendungen. Hin- und Hergehetzte - und sei es durch noch so viele Paragraphen - ermüdet nicht nur den Helden, sondern auch den Leser. Zu sehr ist dieses Buch an eine lineare Spannungsgeschichte angelegt - und selbst als Fantasy-Thriller hätte dieser wenig Bestand. Man kann oft sterben, und leider fast immer auf die selbe Art und Weise. Monotonie war noch nie die Eigenschaft eines guten Spiels. Sie ist auch nicht die Eigenschaft eines guten Spielbuchs.
So sind einzig die Illustrationen von Fufu Frauenwahl beachtenswert. Der Rest dürfte nur eingefleischte Heitz-Fans interessieren. Mich hat das Buch kalt gelassen.