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 Die Jüdin von Venedig

Autoren: Yael Guiladi
Übersetzer: Ulrike Seeberger
Verlag: Aufbau Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Venedig hat im 17. Jahrhundert seine beste Zeit hinter sich. Die schöne, bedeutende Handelsstadt auf dem Meer, die für ihre Künste und prunkvollen Paläste berühmt gewesen ist, vegetiert nur noch im Schein vergangener Zeiten. Als der Niederländer Daniel Farrar hier ankommt, hofft er darauf, hier, in Venedig, endlich in Freiheit zu leben. Schon gleich nach seiner Ankunft wird er mit dem liebsten Zeitvertreib der Venezianer, dem Glückspiel, konfrontiert. Durch seine gewissenhafte Art und die klare Schrift, in der er seine Ergebnisse aufschreibt, fällt er einem Landsmann auf, der ihm eine Anstellung als Schreiber anbietet.

So versorgt braucht sich Daniel keine Gedanken über seinen Lebensunterhalt zu machen. Und auch bei anderen Glücksspielen ist ihm das Glück mehr wohlgesonnen als seinen Gegnern, so dass er keine Not zu leiden braucht. Die einzige Not, die er dennoch empfindet, ist die nach der rotgekleideten bezaubernden Dame, die ihm beim ersten Besuch der Spielhölle sofort ins Auge gefallen ist. Die Jüdin Diana versucht durch ihren Aufenthalt in dem fragwürdigen Etablissement das Familieneinkommen durch ihre Tätigkeit als Kurtisane aufzustocken.

Daniel und Diana freunden sich an und langsam keimt Liebe zwischen den beiden. Doch die Spielsucht ihres alten Vaters, der als Rabbi im Ansehen der hohen Gesellschaft Venedigs steht, führt sie fast zur Verzweiflung. Aus diesem Grund bedrängt Daniel sie, gemeinsam fort zu gehen und anderswo ein neues Leben zu beginnen. Diese Pläne werden immer brisanter, als Daniel zufällig über die Fäden einer geschickt gesponnenen Intrige stolpert. Irgendjemand versucht den Dogen von Venedig zu stürzen und die Macht Venedigs an sich zu reißen. Doch bis Danielalle Teile des Puzzles zusammengesetzt hat, könnte schon zuviel Zeit vergangen sein, denn auch Dianas Leben ist durch diese Pläne in Gefahr.

"Die Jüdin von Venedig" spielt in einer Zeit, in der sich die Stadt der Gondeln verzweifelt an die frühere Pracht klammert und von allen Ecken bedroht und angefeindet wird. Die Hauptperson, Daniel Farrar, kommt im Dickicht der Kanäle einer brisanten politischen Verschwörung auf die Spur, die gleichzeitig auch die Frau bedroht, die er liebt.

Besonders bemerkenswert an diesem Roman ist die sichere und einprägsame Charakterisierung der Figuren. Der Leser findet sich schnell in die Geschichte ein, die vor seinen Augen lebendig wird. Die Autorin versteht es, Venedig wieder auferstehen zu lassen, ohne im Dickicht der Beschreibungen ihre Geschichte aus den Augen zu lassen. Die Geschichte fesselt den Leser, so dass er gerne weiter liest, was wohl als nächstes passieren wird. Auch die Verbindung des spannenden Handlungsstranges mit der Liebesgeschichte zwischen Diana und Daniel ist gut gelungen. Weder verliert die Geschichte an Spannung, noch wirkt die Romantik zu erdrückend.

Ein gut geschriebener und lohnender historischer Roman, der eine fesselnde Geschichte bietet.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juli 2007 | ISBN: 9783746623245 | Originaltitel: Strangers in Venice | Preis: 9,95 Euro | 348 Seiten | Sprache: Deutsch

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