Eigentlich ist alles geklärt. Oma Fidelia soll direkt nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen worden ist in ein schönes Altersheim. Hermanns Eltern finden, dass dieser Plan eine wirklich gute Idee ist.
Doch sie haben nicht mit Oma Fidelia gerechnet. Anstatt einzusehen, dass sie alt und gebrechlich ist und den Rest ihrer Tage vor dem Fernseher sitzen sollte oder mit ihrem Strickzeug in einem ruhigen stillen Eckchen zu sitzen hat, will sie ein Hotel führen.
Hermanns Vater trifft fast der Schlag, als Oma Fidelia ihm eröffnet, dass sie bereits ein Hotel gekauft hat und es mit ihrer neuen Freundin betreiben will. Oma Trudel ist zwar genauso alt und gebrechlich wie sie selbst, aber voller Tatendurst und Lebensmut.
Nur Hermann ist begeistert. Und zu seinem Glück möchten die zwei Omas ihn die gesamten Ferien mitnehmen in ihr Berghotel. Zweiundvierzig Tage Ferien in einem alten Gemäuer - ohne Eltern und Regeln.
Das alte Hotel entpuppt sich als riesiges, voll möbliertes, allenfalls etwas staubiges, schlossähnliches Gebäude. Und warum es so billig zu erwerben war, merkt Hermann bereits in der ersten Nacht in seinem neuen Zuhause. Zwei Gespenster betreten sein Zimmer. Sie sind nett, freundlich und ziemlich seltsam. Doch das bleibt nicht die letzte Überraschung in dem "Gespensterhotel".

Annette Herzog, bekannte Kinderbuchautorin und begeisterte Geschichtenerzählerin, ist vielen kleinen Hörern aus der WDR-Sendung "Ohrenbär" ein Begriff. Viele der dort erklingenden Geschichten stammen aus ihrer Feder. So auch "Ein Hotel zum Gruseln", dass dort vor nicht allzu langer Zeit ausgestrahlt wurde.
In der Serie "Lesefutter - frech, lustig, spannend" des österreichischen Verlags Ueberreuter ist die mehrteilige Hörspielreihe nun in Buchform erschienen. Auf knappen achtundachtzig Seiten erzählt Annette Herzog ihr Gespensterabenteuer, untermalt von den netten Illustrationen Jutta Garberts.

Die Geschichte ist sehr schlicht und einfach erzählt. Kurze Sätze, einfache Handlung, lustige Einfälle und komische Szenen sind perfekt auf die Zielgruppe ausgerichtet. Kinder ab acht Jahren können unbesorgt zugreifen und werden mit dem Lesen kaum Probleme haben. Die kurzen Kapitel, der lineare Verlauf der Handlung und die netten, liebenswerten Bilder halten auch ungeübte Leseanfänger bei der Stange.

Da auch der Preis außerordentlich gering ist, steht einem Kauf nichts im Wege. Enttäuschend ist allenfalls die Kürze und Anspruchslosigkeit dieses Abenteuers - Kinder über zwölf Jahren werden sich nicht mehr unterhalten fühlen.