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 Doll, Band 2: Doll 02

Serie: Doll, Band 2
Autoren: Mitsukazu Mihara
Illustratoren: Mitsukazu Mihara
Übersetzer: Keiko Ando, Yuki Kowalsky
Verlag: Tokyopop

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Ist ein menschlicher Roboter jemals so viel wert wie ein menschliches Individuum? Kann eine hoch technologisierte Puppe ein Menschenleben adäquat ersetzen oder gar übertreffen? Und schließt mechanische Künstlichkeit lebendige Natürlichkeit aus oder kann sie sie mit einschließen?

Im zweiten Band der Manga-Reihe "Doll" von Mitsukazu Mihara geht es erneut um das Verhältnis der roboterartigen Dolls zu ihren Besitzern oder den Menschen in ihrer Umgebung. Sechs Geschichten finden sich in dem 174-seitigen Band.

Die erste Geschichte erzählt von einem alten Puppenspieler, der nur noch Spott von seinem Publikum erntet, weil er nicht mehr so geschickt bauchreden kann wie früher. Doch ihm kommt eine Idee …
Um eine unglückliche Frau geht es in der zweiten Story. Auf der Arbeit ist sie eine der wenigen, die nicht von Dolls ersetzt wurden, muss aber dafür die emotionalen Lasten schleppen. Und ihr Mann ist ihr auch keine große Hilfe - sie wünscht, sie wäre eine Doll.
Ungleiche Nachbarn sind das folgende Thema. Ein kleiner Junge ist unglücklich, denn seine Rabenmutter kümmert sich einen Dreck um ihn. Die beiden Nachbarn, die ihr Geld mit dem nicht ganz legalen Umbau von Dolls verdienen, haben eine Idee, wie sie dem Jungen helfen können.
In der vierten Geschichte will eine junge Frau mit der ungewöhnlichen Fähigkeit des Weissagens endlich ein Leben fernab der sektenähnlichen Religion um ihr Wissen führen. Eine Doll gibt ihr den Mut, endlich ihren eigenen Weg zu bestimmen.
Das schwierige Leben eines Musterschülers ist Thema der vorletzten Geschichte. Der siebenjährige Chiyuki leidet unter dem Ehrgeiz seiner Mutter. Die will nicht, dass aus ihrem Sohn ein ebensolcher Verlierer wird wie aus seinem Vater. Doch lange hält Chiyuki den Druck nicht aus.
In der sechsten Geschichte verfolgt eine extra programmierte Doll andere Dolls, die so manipuliert und generiert wurden, dass sie sich für richtige Menschen halten. Währenddessen versucht eine kleine Gruppe von Menschen, Terroranschläge auf Doll-Fabriken zu verüben, denn alle haben durch Dolls etwas Wichtiges in ihrem Leben verloren …

Die Mischung aus Science-Fiction und Drama kann auch hier wieder überzeugen. Allerdings reichen die Geschichten nicht an den insgesamt stimmigen und tollen ersten Band heran. Die einzelnen Handlungen sind gut, aber teilweise vorhersehbarer und nicht ganz so mitreißend. Dennoch bleibt sich die Serie treu und macht menschliche Abgründe zum Hauptthema. Das weiß nicht nur zu unterhalten, sondern hin und wieder auch zum Nachdenken anzuregen.
Die Schwarzweißzeichnungen und die Texte sind auf dems guten Niveau des Vorgängers.

Obwohl der zweite Band von "Doll" nicht ganz an seinen Vorgänger heranreicht, finden sich auch hier wieder in sich stimmige, teilweise traurige Geschichten, die das Miteinander von Doll und Mensch näher erörtern. Oberflächlichkeit weicht zugunsten der Tragik. Wer so etwas mag, kann bedenkenlos zugreifen.

Tina Klinkner



Taschenbuch | Erschienen: 01. April 2005 | ISBN: 9783865802323 | Originaltitel: Doll | Preis: 6,50 Euro | 174 Seiten | Sprache: Deutsch

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