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 Macabros, Band 29: Monstertürme

Serie: Macabros, Band 29
Autoren: Dan Shocker
Illustratoren: Patrick Hachfeld
Verlag: BLITZ

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
In dem Buch sind die beiden Heftromane "Xantilon - Urkontinent aus der Asche" und "Die Monstertürme von Kh?or Shan" enthalten, welche erstmals 1978 erschienen sind.

Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Während Rani Mahay und seine Gefährten von dem Tauchboot der Ursen in den Mikrokosmos geschleudert werden, müssen sich Björn Hellmark, Carminia Brado und Pepe gegen die ersten beiden Schwarzen Reiter der Apokalypta behaupten, die durch das Brechen der ersten beiden Siegel entstanden sind. Nur mit großer Mühe können sie den Angriff abwehren. Doch Björn weiß, dass er das Übel bei der Wurzel packen muss: Um weiteres Unheil zu verhüten, muss der Thron des Dämonenfürsten Sequus mit den sieben Siegeln vernichtet werden. Aber Hellmark wird überwältigt und gezwungen mit anzusehen, wie das dritte Siegel gebrochen wird. Daraufhin erscheint nicht nur der dritte Schwarze Reiter, sondern auch ein Teil Xantilons selbst. Björn Hellmark soll an einen Totempfahl gebunden sein Leben verlieren, wenn ein Teil des Urkontinents aus glühender Lava neu entsteht ...

Die Monstertürme von Kh?or Shan

Björn Hellmark und Rani Mahay untersuchen den neu entstandenen Teil Xantilons. Dabei bemerken sie, dass mittlerweile auch das amerikanische Militär eine Expeditions-Gruppe ausgesandt hat. Um einer Entdeckung zu entgehen, fliehen die Freunde, werden aber kurz darauf von bizarren Monstertürmen angegriffen. Diese Wesen ziehen Björn und Rani in eine der mysteriösen Unterwasserstationen der Ursen. Dort findet Björn dank der Hilfe von Ranis kleinem Freund Whiss heraus, dass diese Monstertürme in Wirklichkeit gigantische Roboter sind. Doch wer hat sie erschaffen? Und zu welchem Zweck?
Derweil wird auch ein Forschungsschiff angegriffen. Der Reporter Ted Morton entkommt nur knapp dem Zugriff eines Monsterturmes. In einem Militärkrankenhaus kommt er wieder zu sich. Der Geheimdienstler Mr. Brown zeigt Ted den Monsterturm als Miniatur-Ausgabe. Angeblich habe Morton diese Figur in seiner Hosentasche gehabt. Ted Morton traut dem Typen nicht über den Weg und flieht aus seinem Zimmer. Zufällig entdeckt er den von Rani Mahay geretteten Ursen. Doch dann eskaliert die Situation, als der Monsterturm, der sich immer noch im Besitz von Mr. Brown befindet, plötzlich rasend schnell zu wachsen beginnt und Amok läuft ...

Nahtlos geht es mit den Abenteuern auf Kh?or Shan weiter. Am interessantesten ist wirklich derzeit der Handlungsstrang um Apokalypta, ihre Schwarzen Reiter und Sequus. Die fischköpfigen Ursen und Ranis Exkursionen in den Mikrokosmos wirken hingegen wenig durchdacht, entbehren logischer Erklärungen und stören auch den Handlungsablauf, da hierdurch viel Platz verloren geht, der für detaillierte Beschreibungen von Björns und Carminias Erlebnissen eminent wichtig gewesen wäre. Wieder einmal versuchte Dan Shocker, zu viele Fakten und zu viel Handlung in zu wenige Seiten zu quetschen. Die agierenden Personen können gar kein Profil entwickeln und so bleibt ein gewisses Gefühl der Vertrautheit auf der Strecke. Kein Wunder also, wenn man nicht um das Leben der Charaktere bangt. Auch bleiben einige wichtige Fragen offen, was bei MACABROS kein Beinbruch ist, da die Geschichten ja zyklisch aufgebaut sind. Aber ein kurzer Nebensatz zum Schicksal des überlebenden und verletzten Ursen wäre wünschenswert gewesen. Immerhin lag er auf der Krankenstation jenes Militärschiffes, welches beim Erscheinen Xantilons zerstört wurde. Mit dem putzigen Whiss hat Shocker eine neue Lebensform mit ins Spiel gebracht, die aber in erster Linie wohl Humor in die finstere Handlung bringen soll. Das Schicksal der geheimnisvollen Frau, die Björn vor dem sicheren Tod in den Lavafluten rettete, bleibt zunächst ebenfalls ungeklärt. Interessant sind aber auch Carminias und Pepes Erlebnisse in den Gärten des Hestus. Dort sieht sie nämlich die Gesichter der sieben Hauptdämonen. Dummerweise werden nur sechs erwähnt und es bleibt die Frage offen, ob der Siebte nun Molochos ist oder ein anderer Dämon.
Leider fehlen dem Roman Höhepunkte und gewisse Aha-Erlebnisse, um dem Leser wirklich im Gedächtnis haften zu bleiben. Das Auftauchen eines Stückes von Xantilon ist zwar sehr spektakulär und wichtig für den Serienverlauf, wird aber wieder zu rasch und gefühllos beschrieben.
Die zweite Hälfte des Buches ist da schon durchaus spannender, rasanter und durchdachter. Nun kommt auch wieder der verletzte Urse ins Gespräch, der sogar einen Namen erhält und sich sehr selbstsicher gegenüber den Menschen verhält. Dan Shocker hat den Kontakt mit einer fremden, außerirdischen Rasse sehr glaubhaft geschildert.
Dramatisch ist der Part von Björn Hellmark, auch wenn die Darstellung des großen Kuppelsaals und des pulsierenden Lichtscheins, welches den Rhythmus von Ranis Herz kopiert, etwas kompliziert zu lesen war. Die Titel gebenden Monstertürme sind eine hervorragende und sehr originelle Idee des Autors gewesen. Die Szene, in welcher einer dieser Türme außer Kontrolle gerät und auf der Krankenstation wütet, auf der auch der Urse behandelt wird, bietet Action und Dramatik pur.
Darüber hinaus wird auch noch die Identität der geheimnisvollen Fremden gelüftet, die Björn im letzten Band rettete. Die Wahrheit ist allerdings nicht gerade erbaulich.
Am Ende wird der Leser wieder einmal mit einem fiesen Cliffhanger abgespeist. Diese offenen Enden machen aber auch gleichzeitig den Reiz der Serie aus, so dass man es kaum erwarten kann, den nächsten Band zur Hand zu nehmen.

Beide Romane wurden äußerst anschaulich von Pat Hachfeld illustriert. Die Monstertürme sind dem Wolfsburger Künstler zwar nicht sonderlich glücklich gelungen, dafür aber hat er dem Antlitz eines Ursen ein unheimliches Gesicht gegeben.
Leider ist das Buch viel dünner als die Vorgänger und die Schrift ist kleiner und enger. Somit hat es MACABROS ebenfalls getroffen und auch diese Bände müssen mit weniger Seiten auskommen. Eigentlich schade, denn damit kommt es im Buchregal wieder zu einem Einschnitt. Ganz abgesehen davon, dass es angenehmer und schonender ist, eine etwas größere Schrift vor Augen zu haben.

Fazit:
Das Buch ist recht durchwachsen und beginnt mit einer mittelmäßigen Story, die aber in der zweiten Geschichte kräftig anzieht und sowohl Action, Dramatik als auch Spannung für den Leser bereithält. Wieder einmal eine hervorragende Horror-Fantasy-Science-Fiction-Mischung, die ihresgleichen sucht.

Florian Hilleberg



Taschenbuch | Erschienen: 1. Juni 2007 | ISBN: 9783898406291 | Preis: 9,95 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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