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Gut Ding will Weile haben. Das dachten sich wohl auch die Macher des S.T.A.L.K.E.R.-Computerspiels (eine Mischung aus Ego-Shooter und Rollenspiel), welches bereits 2001 angekündigt worden war, jedoch erst sechs Jahre später das Licht der (Spiele-)Welt erblickt hatte.
Ähnlich gehen auch die beiden, unter anderem durch ihre Arbeiten innerhalb der Romanserie "Maddrax" bekannt gewordenen Autoren Claudia Kern und Bernd Frenz vor. Statt eines Romanes, welcher direkt auf dem Spiel gefußt ist, beschreiben beide erst einmal die Hintergründe.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht - neben dem Kernkraftwerk Tschernobyl und der dazugehörigen Sperrzone - der Deutsche David Rothe, der gemeinsam mit seinen Eltern einen Besuch in der verwaisten und verstrahlten Zone nahe des Kraftwerkes unternimmt. Allerdings mündet dieser Ausflug in einer Katastrophe, als unter unerklärlichen Gründen der Bus samt Touristen spurlos verschwindet - bis auf eine Person: David, der schon sehr bald herausfindet, dass in der Sperrzone offenbar unfassbare Experimente durchgeführt werden. Was deren Natur allerdings betrifft, hüllen sich Militär und andere offizielle Stellen in Schweigen. Doch so leicht gibt David, der endlich Gewissheit ob des Schicksals seiner Eltern haben möchte, nicht auf. Gemeinsam mit Major Alexander Marinin, der von ähnlichen Gefühlen geplagt wird, begibt er sich ins Zentrum der Sperrzone ...
Verbotene Experimente, Verschwörungen und Mutationen - die Mischung ist durchaus nicht schlecht und wird routiniert und gekonnt von den beiden Autoren in Szene gesetzt. Allerdings gelingt es den beiden nicht, den Spannungsbogen nach dem rasant-überraschenden Einstieg weiter zu erhalten. Zu oft wird sich in Nebensächlichkeiten verzettelt, wo ein schnelleres Tempo nicht schlecht gewesen wäre. Stellenweise las sich zum Beispiel der Mittelteil doch recht schwerfällig. Sehr ärgerlich sind zudem die zahlreichen Rechtschreibfehler, die sich wie ein roter Faden durch das Buch zu ziehen scheinen. Gelbe Karte für das Lektorat!
Fazit: Mit "Todeszone" gelingt den beiden Autoren Kern und Frenz ein guter Auftakt, es wurde aber auch zweifellos sehr viel Potenzial verschenkt. Guter Durchschnitt.