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Die Küche ist zum Kochen da? Mitnichten! Auf unkomplizierte und ungefährliche Weise lässt sich dort einigen Grundsätzen aus Biologie, Chemie und Physik nachspüren.
Biologie ist beispielsweise im Spiel, wenn Jogurt angesetzt wird oder im Experiment die optimalen Bedingungen für Schimmelentstehung und Kartoffelkeimung ermittelt werden. Biologie und Chemie greifen ineinander, sobald ein reifes Obststück mittels eines Pflanzenhormons andere Früchte zum Reifen bringt.
Chemie macht richtig Spaß, wenn Backpulver einen Luftballon aufbläst und Substanzen wie jene in Flecken und widerlichen Gerüchen zerstört werden.
Natürlich haben Vorgänge und Schauexperimente in der Küche auch mit Physik und physikalischer Chemie zu tun: Da tanzen Rosinen im Mineralwasser Ballett, der Salat erschlafft beim Kontakt mit der Marinade und aus Sahne wird Butter. Äpfel kann man mit Backpulver mumifizieren, sprich trocknen, und ein Eigelb wirkt hervorragend als Emulgator; Salz und Zucker lassen sich auf aparte Weise kristallisieren.
Neunzehn einfach durchzuführende Experimente, die Kindern ermöglichen, die Natur zu verstehen, sind in diesem Buch versammelt.
Schon Kindergartenkinder können viele attraktive Experimente durchführen, mittels derer sich grundlegende Naturgesetze erfahren lassen. Dass ein gewöhnlicher, vielleicht gar langweiliger Ort wie die Küche manche verblüffende Erkenntnis bereithält, erstaunt Erwachsene wohl mehr als Kinder, die ohnehin viel hinterfragen.
Wers genau wissen will, kann mit diesem Buch erste Eindrücke von natürlichen Phänomenen gewinnen. Es richtet sich an Kinder ab fünf Jahren und die meisten Experimente erfordern nicht einmal den Beistand von Erwachsenen, sondern sind völlig gefahrlos durchzuführen. Was man braucht, steht oder liegt ohnehin in der Küche herum: Obst, Gemüse, Zucker, Salz, Tee, Milch, Eier, Brot, Backpulver und dergleichen.
Die Beschreibungen sind so aufgebaut, dass man die Experimente problemlos nachstellen kann. Zu jedem der Versuche gibt es eine Doppelseite. Rechts findet man ein großes Foto, eventuell begleitet von kleineren Schritt-für-Schritt-Aufnahmen, links hingegen die Rubriken "Du brauchst" mit den benötigten Lebensmitteln und Geräten sowie "Was passiert" mit den Beobachtungen und einer kurzen Erklärung. Ein illustrierter Infokasten vermittelt Hintergrundwissen und es gibt auch je einen lustigen Cartoon zur Auflockerung.
Die Texte sind sehr gut auf Vor- und Grundschulkinder zugeschnitten. Dank der verhältnismäßig großen Schrift können Schulkinder die Beschreibungen leicht selbst lesen. Anhand der Bilder lässt sich leicht prüfen, ob man den Aufbau des Experiments richtig verstanden hat.
Die Erklärungen zu den hinter den Beobachtungen stehenden Phänomenen sind allerdings nicht immer befriedigend. Deshalb müssen Eltern mit besonders wissbegierigem Nachwuchs damit rechnen, in die Pflicht genommen zu werden. Das sollte für Internetnutzer jedoch kein Problem darstellen.
Das Buch macht Kinder neugierig auf die Naturwissenschaften und ermutigt sie, eigene Beobachtungen zu hinterfragen, anstatt sie einfach hinzunehmen. Nicht zuletzt lernen sie, dass auch das Alltägliche bei näherem Hinsehen spannend sein kann - und das auf ungefährliche Weise und ohne ein Vermögen auszugeben.